Fataler Clean-up Fehler: Britischer Webhoster löscht Hunderte Webseiten
Der britische Webhoster 123reg verwaltet rund 800.000 Kundenwebsites in Großbritannien. Der Provider hat sich am Markt für kleine und mittlere Unternehmen etabliert und ist bisher nicht negativ aufgefallen. Doch jetzt ist dem Domainhoster ein kapitaler Fehler unterlaufen, der Kunden sehr verärgert.
Bei einem „Clean-up“Prozedere hat das Unternehmen aus Versehen Hunderte Websites von Kunden gelöscht. 123Reg gibt an, auf den VPS-Servern eine Säuberungsaktion durchgeführt zu haben, um Fehler in der Software zu beseitigen. Da diese „Wartung“ auf einem privaten n stattfand, wurden sehr viele Websites endgültig gelöscht, was einen gewaltigen Datenverlust zur Folge hat.
Webhoster räumt eher zögernd Fehler ein
Der Web Hoster hat den Fehler gegenüber der BBC öffentlich eingeräumt und empfiehlt den Kunden mit eigener Datensicherung, die Domains aus einem Backup wieder aufzubauen und teilt dazu mit: „“Unser VPS Produkt ein nicht verwalteter Service ist und wir empfehlen immer, dass die Kunden Sicherungen implementieren gegen unerwartete Probleme zu sichern”.
Auf verständlichem Deutsch: Der Domainprovider macht keine VPS Sicherungen und der Kunde ist selbst verantwortlich seine Daten zu sichern
Das Unternehmen hat jedoch eine Recovery-Aktion gestartet, um so viele Daten wie möglich doch noch retten zu können. Server Sicherungskopien sind laut Unternehmen nicht vorhandenen. Für die Wiederherstellung wurde ein Recovery Spezialist verpflichtet. Laut 123reg wurde „“der Fehler von 115.000 in ganz Europa auf 67 Server beschränkt” , was die Kunden aber nicht beruhigt.
Webhoster-Kunden reagieren empört
Die Kunden des Providers sind verärgert. Sie kritisieren vor allem die mangelnde Kommunikation. 123Reg hatte nach dem Vorfall eine Rundmail an alle Kunden versandt, in der nur mitgeteilt wurde, dass bereits begonnen wurde, Bilder und Daten auf neuen VPS-Servern herzustellen und erste Websites noch in der Nacht online gehen können. Zudem würden alle automatische Scripts geprüft, um in der Zukunft zu verhindern, dass „Kunden-Domain-Inhalte ohne menschliche Zustimmung gelöscht werden“. Mehr Informationen erhielten die Kunden nicht.
Im Interview mit der BBC hingegen verkündete der Provider, er werde auf „einer Fall-zu-Fall-Basis die Wiederherstellung der einzelnen VPS untersuchen und individuell mit den Kunden arbeiten daran, sie von m Website Recovery-Prozess auf dem Laufenden halten.”
Eine Aussage, die bisher kaum einer der Domaininhaber bestätigen kann. Vor allem kleine Unternehmen sind durch den Wegfall von den Websites ernsthaft in ihrer Existenz bedroht und der Schaden ist noch nicht bezifferbar. In Internetforen fordern die Kunden des Providers mehr Detailinformationen, professionelle Unterstützung und Support, um schnellstmöglich zurück in den Online-Modus zu gelangen und den Schaden zu begrenzen.