Domainprivacy: das Aus der anonymen Domains ?

10. Juli 2015 | Von | Kategorie: Domain Knowhow, Domain News

Domainpedition gegen ICANN: Anonyme Domainregistrierung muss erhalten bleiben

Die ICANN hat eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die schärfere Regeln für die sogenannten Privacy Domain Provider fordert und hat dazu einen ersten Entwurf fertiggestellt.

Bei den Privacy Domain Registraren wird bei Domainbestellungen nicht der Domainbesitzer in der Domainwhois veröffentlicht, sondern der Privacy Domain Registrar selbst als Besitzer eingetragen.
Die Daten des eigentlichen Domainbesitzers bleiben unter Verschluss und werden lediglich auf eine richterliche Anordnung preis gegeben.

Genau diesen Punkt will ICANN ändern
In Zukunft soll dieser Domaindienst nur noch für Privatleute nutzbar sein und Strafverfolger sollen auch außergerichtlich Zugriff auf die Domainbesitzerdaten bekommen.

Mehrere 1000 Domainnutzer haben nun eine Kampagne gegen das neue Domain-WHOIS-System und das mögliche Aufweichen der Regeln für die anonyme Domainregistrierung gestartet.

Auf dem ICANN Meeting in Buenos Aires wurden die Regeln zur Veröffentlichung privater Daten in den WHOIS Datenbanken von den Vertretern aus Europa und den USA kontrovers diskutiert. Die europäischen Registrare schlugen zur Problemlösung eine Annäherung der ICANN an die europäischen Datenschutzbestimmungen vor.

Auch die Strafverfolger und Rechteinhaber wünschen sich mehr Zugriffsberechtigungen, müssen sich aber – wie auch die Privatnutzer an die geltenden Reglungen, angelehnt an den amerikanischen Datenschutz halten und sich weiterhin auf das zuständige ICANN Gremium wenden. Auch die Aufweichung dieser Regelungen wurde angesprochen.

Zudem befürchten Datenschützer, dass die Preise für anonyme Domainbestellungen  jetzt sehr deutlich ansteigen könnten. Der anonyme Domainservice soll nach den neuen Entwürfen auch nur noch für Privatnutzer verfügbar sein und schließt Unternehmen, Vereine und Behörden aus.

Das neue WHOIS System wird auf dem Registration Data Access Protocol ruhen und weitere Probleme im Datenschutzbereich schaffen. Alle Petitionen und Eingaben werden von der ICANN Arbeitsgruppe geprüft und in den Folgeentwurf eingearbeitet. Die Proxy-Nutzer können also nur warten und hoffen, dass ihre Daten auch weiterhin anonym bleiben und die Preise nicht steigen.

 

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