Browser-Extensions: sinnvoll oder gefährlich?
Domain Browser Extensions sind zurzeit enorm beliebt. Die kleinen Programme bieten Zusatzfunktionen, die der Nutzer selbst gestalten kann. Sie blockieren Werbung oder verändern Domainnamen im Browser, sodass statt der gesuchten Person ein ganz anderes Ergebnis erscheint.
Jüngstes und wohl populärstes Beispiel ist der US-Mogul Donald Trump, der im Moment im Wahlkampf um die US Präsidentschaft steht. In der Satireshow „Last Week Tonight“ dichtete der Moderator den Namen des Kandidaten von Trump zu Drumpf um und gab an, dies mittels eines kleinen Programms getan zu haben, das er „Drumpfinator“ taufte. Direkt nach der Sendung luden sich knapp 500.000 Zuschauer die Browser-Extension herunter, die Namen verfremdet. Für andere US-Politiker existieren ebenfalls Extensions.
Neue Domain Browser Extension sortieren auch Einträge, haben eine Übersetzer-Funktion oder schließen nicht benötigte Tabs. Es gibt viele dieser Programme auf dem Markt. Vor allem in den englischsprachigen Ländern werden Programme, wie „Redacted“ und „Rather“ zurzeit millionenfach heruntergeladen. Damit können Marken und Produktnamen geschwärzt oder Fotos von Prominenten durch Welpen ersetzt werden.
Besonders beliebt sind die sogenannten „Filterblasen“, die – ganz nach Nutzereinstellung – alle unerwünschten Themen oder Namen einfach wegfiltern, sodass der Nutzer nur die maßgeschneiderten Suchergebnisse präsentiert bekommt, die er auch sehen will.
Filterblasen „schützen“ vor zu viel Realität
Filterblasen sind privat, niemand teilt seine Einstellungen auf dem PC oder Smartphone anderen Personen mit. Und die Algorithmen in Suchmaschinen oder Netzwerken tun ihr Bestes, um die Inhalte immer weiter an den Nutzer anzupassen. Der Nutzer wird praktisch hermetisch in seiner eigenen Meinung konserviert, indem alle unerwünschten, negativen oder unkomfortablen Ergebnisse gar nicht auftauchen. Ab diesem Moment setzt sich der Nutzer kaum noch mit neuen oder gar negativen Ereignissen auseinander, filtert alles weg, was zu real sein könnte. Das ist wie ein Leben im eigenen Kosmos, der nur eine Realität hat, nämlich die, die Filterblasen und Extensions erzeugt haben.
Ist das nun witzig, entspannend oder aber gefährlich? Wissenschaftler warnen vor zu vielen Filterprogrammen, die Aktuelles oder Negatives ausschließen und den Nutzer förmlich in eine Denkrichtung zwängen. Man muss sich mit neuen Themen und auch mal mit „Sinnlosigkeiten“ auseinandersetzen, denn die reale Welt kennt keine Filter. Sie ist einfach jeden Tag neu mit all ihren Ereignissen und Facetten da.