Förderung der schweizerischen Gemeinschaft durch .swiss ab 2015
Im Laufe des Jahres 2015 wird die DomainTLD .swiss eingeführt und soll an Organisationen vergeben werden, die es sich zum Ziel gesetzt haben die Gemeinschaft der Schweiz zu fördern.
Zumindest so oder so ähnlich stellt sich dies das BAKOM vor, das Bundesamt für Kommunikation. Die ICANN beauftragte das Bundesamt für Kommunikation mit der Verwaltung der .swiss-Domain. Und BAKOM scheint seiner Aufgabe würdig werden zu wollen, denn nur Unternehmen in der Schweiz und mit einem besonderen Bezug zu dem Land sollen diese Endung erhalten.
Am 01. Juli 2015 soll die Änderung der VID, der Verordnung über die Internetdomains, in Kraft treten, die der Bundesrat beschlossen hat. Fördern und stärken der schweizerischen Gemeinschaft, das sollen die Unternehmen, die Domains mit der TLD .swiss beantragen. Ob alle Unternehmen diese Voraussetzung erfüllen bleibt abzuwarten.
Noch bis Ende März 2015 übernimmt die Stiftung Switch die Vermarktung der Domainnamen und die Verwaltung der Datenbank für Namen von Domains. Die VID möchte hier einen Wechsel herbeiführen und beide Aufgaben getrennt durchgeführt sehen. Registrare, wie zum Beispiel die Swisscom und 60 weitere Provider sollen in Zukunft die Vermarktung der Domainendung .ch übernehmen. Hier wird nach wie vor gelten, wer zuerst kommt …
Auf internationaler Ebene hatte sich im Laufe der Zeit durchgesetzt, die Vermarktung von Internetdomains und die Verwaltung selbiger zu trennen, dies möchte die BAKOM jetzt auch in der Schweiz umgesetzt sehen. Auf Anfragen hin teilte das Bundesamt mit, dass bisher nicht bekannt sei, ob sich diese Trennung auf die Preise auswirken würde, oder nicht.
Die Verwaltung der Domainnamendatenbank mit der Endung .ch wird neu vergeben werden müssen. Eine entsprechende Ausschreibung wird es ebenfalls geben.
Wenn diese Informationen richtig gedeutet werden, dann kann man annehmen, dass Domains mit der Endung .swiss in Zukunft nicht allzu häufig anzutreffen werden sein, denn es scheint sich abzuzeichnen, dass es bisher nicht vorgesehen ist, auch Privatleuten den Zugang zu dieser Endung zu ermöglichen. Bei fast sämtlichen anderen DomainTLDs war dies möglich, sofern man einen engen Bezug zu Stadt oder Land nachweisen konnte, bei den Schweizer Eidgenossen scheint es anders geplant zu sein. Ob dies wirklich so umsetzbar sein wird oder .swiss damit zu einem Staubfänger wird? Man möchte ja verstehen und durchaus unterstützen, dass die Gemeinschaft gefördert und gestärkt werden soll, doch wieso sollten dies nur Unternehmen oder Organisationen können?
Die Verwaltung und Vergabe von .swiss-Doaminadressen wird von dem Bundesamt für Kommunikation durchgeführt, dies steht fest. Hier eifert man eher weniger den internationalen Standards nach, denn ein Großteil der TLDs wird nicht von Bundesämtern vergeben und verwaltet. Ob es der Schweiz gelingt sich in allen Belangen nach internationalen gebräuchlichen Methoden zu richten kann man bis zum Jahr 2015 abwarten, wenn dann der Startschuss für die Domain freigegeben wird.
Vielleicht ändert sich bis dahin auch noch der ein oder andere Part der Voraussetzung für den Erwerb einer .swiss-Domain, möglich ist das, denn bis zur Einführung vergehen noch einige Monate. Wer also im Sinn hatte seine schweizerischen Wurzeln ein wenig bestärkt zu sehen, der hat immer noch eine Chance.
Mutmaßlich wird es hier aber genauso wie bei allen anderen Top Level Domains kommen, nämlich dass die Voraussetzungen angepasst werden, sobald sich die Doamin-Einführungserfolge oder –misserfolge zeigen werden.
Autor: Wolfgang Wild, Domainsmalltalk