Vor kurzem hatte die deutsche Agentur 404MEDIA, dass das afghanische Kommunikationsministerium die Mastodon Domain queer.af und weitere Internetpräsenzen der Länderdomain .af offline gestellt. Es wurde vermutet, dass die Inhalte der Domains den Moralvorstellungen der Regierung widersprächen und die Domains deshalb „mit Ansage“ bereits vor dem Termin im April 2024 geschlossen wurden. Eine offizielle Begründung lautete „Die Regierung erlaubt keinerlei „Wortspiele“ mit der Länder-Domain .af.
Vom Registrator Gandi konnten die Betreiber der Domain keine Auskünfte erhalten, Neuregistrierungen von .af Domains waren dort schon länger nicht mehr möglich. Jetzt kommt aber Nachricht vor der afghanischen Regierung, die den Gerüchten widerspricht.
Keine Sanktionen wegen queerer Meinungen
Aus Kabul heißt es, dass die besagten Internetdomains nicht wegen ihrer Inhalte sondern wegen ausstehender Gebühren suspendiert wurden. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters nach einer Anfrage im afghanischen Kommunikationsministerium. Demnach schuldet der französische Registrar Gandi der Regierung ca. 17.000 US Dollar Gebühren. Solange die Zahlung nicht eingeht, sollen die Domains offline bleiben.
Gandi spricht von 100 Registrierungen unter der Länderdomain .af, für die Gebühren ausstehen. Den Zahlungsverzug begründet der Registrator mit Sanktionen, da keine Gelder – auch keine Domaingebühren – an die Taliban fließen sollten. Ob und wann Gelder fließen, ist unklar und die Domains werden auch danach wohl nicht mehr online gehen – auch wenn die Regierung dies verspricht. Wenn Mastodon darauf warten will, vergeht viel zu viel Zeit, um die Probleme der queeren Community in die Öffentlichkeit zu bringen. Es wird wohl eine neue Domain geben (müssen).