Nur noch 2 Tage, dann gibt es .NYC-Domains für jeden
Nun ja, nicht wirklich für jeden, aber zumindest für jeden, der direkt oder auch indirekt etwas mit New York City zu tun hat und dies auch jedem Internetnutzer kundtun will.
Dass gerade dabei lokale Geschäfte einen besonderen Wert auf eine eindeutige Identifizierung ihrer Domain mit New York City haben möchten, ist nachvollziehbar. Gerade dortige Einwohner praktizieren gerne „search virtual, buy local“. Soll heißen, sie suchen in der virtuellen Welt nach lokalen Geschäften, die die gewünschten Produkte führen, gerade besondere Rabatte anbieten oder aber Ausverkäufe praktizieren. Touristen profitieren von der schnellen Auffindbarkeit gewünschter Geschäfte für den Kurztrip nach New York City und Behörden möchten einfach kürzere Adressen für ihre Domains haben.
Nur zu verständlich, also braucht nur noch erklärt werden, was es mit dem angebotenen Domain-Treuhänder auf sich hat, der für alle zur Verfügung steht, die eine .NYC Domain-Adresse registrieren möchten, selbst aber kaum einen direkten Bezug zur Stadt nachweisen können. Hier hat man sich gedacht, wirtschaftlich natürlich mit Hintergedanken, dass man all denen, die diesen geforderten Bezug zu New York City nur teilweise erfüllen, einen Treuhänder anbieten könnte, der über eine Adresse in der Stadt verfügt. Dieser registriert den gewünschten Domainnamen, kostenlos und ohne jegliche Ansprüche an der Domain, und schon können auch Normalsterbliche in den Genuss von .NYC kommen.
ICANN hatte mit den neuen Domainendungen natürlich im Auge, den Namenswahlbereich für Domainneubesitzer zu erweitern und ihnen mehr Möglichkeiten zu schaffen, einen einprägsamen Domainnamen zu registrieren.
Des Weiteren hatte man dabei im Auge, dass Suchmaschinen nicht immer das Ergebnis auswerfen, welches auch wirklich gesucht worden ist. Google zum Beispiel speichert ganz gerne den Standort einer IP-Adresse, um dann bei Suchanfragen gezielt Webseiten im örtlichen Umkreis auszugeben. Dies ist natürlich nicht immer gewollt, also sieht man hier mit den neuen Top Level Domains einen großen Entwicklungssprung.
Die Zielgruppe der New York City Domain waren natürlich Behörden und Firmen in NYC, dazu aber auch Privatpersonen.
Richtig ist mit Sicherheit, dass wir in einer Zeit leben, in der es schon als nachlässig gilt, nicht in irgendeiner Form im Internet präsent zu sein. Besonders wichtig ist dieser Aspekt selbstverständlich für Firmen. Fraglich ist allerdings, ob der Normalo-Internetnutzer durch all die neuen Domainendungen noch durchblicken wird, galten gerade ausländische Endungen doch oftmals als vermeidenswert aufgrund vermehrter regionaler betrügerischer Aktivitäten. Auch heute noch wird in bestimmten Interessensgebieten vor Webadressen oder E-Mail-Adressen mit bestimmten Endungen gewarnt. Als Beispiel wäre zu nennen, dass in vielen Foren und auch von diversen Tierschutzorganisationen die Machenschaften in bestimmten Ländern angeprangert und Tierinteressenten davor gewarnt werden, eine besondere Vorsicht walten zu lassen, wenn Webseiten mit den länderspezifischen Endungen besucht oder E-Mails erhalten werden.
Wie darf man sich dies in Zukunft vorstellen?
Wird dann anstatt vor bestimmten länderspezifischen Aktivitäten dann gleich vor einer bestimmten Stadt gewarnt? Niemand käme auf die Idee ein ganzes Land für etwas verantwortlich zu machen, was einige Bürger dort treiben, bei einer Stadt wäre man viel eher dazu bereit. Vorausgesetzt, die Akzeptanz der neuen TLDs ist wirklich so groß, wie man es sich erhofft. Wirklich interessant wäre es einmal zu erfahren, wie viele der neuen Top Level Domains bisher effektiv registriert worden sind und ob wirklich alle der angebotenen Endungen auch so genutzt werden, wie geplant. Verwunderlich wäre es jedenfalls nicht, wenn die ursprünglichen Bedingungen zur Nutzung der neuen Endungen gelockert werden würden, im Falle einer Nicht-Akzeptanz.
Autor: Wolfgang Wild, Domainsmalltalk