Mister Wong für 2500 Euro verschleudert

2. Dezember 2016 | Von | Kategorie: Domain Handel, Domain News

Insolvenz: Mister Wong verkauft

 Social Bookmarking war lange vor den sozialen Netzwerken ein Zugpferd des modernen Internets. An der Spitzer der Anbieter stand Mister Wong, dessen Dienste im Jahr 2006 online gingen. Der Erfolg des deutschen Dienstes war in Europa überwältigend. Nach einem Jahr stand Mister Wong im Google Ranking unter den ersten 10 Links und im Alexa-Index auf Platz 44 der meistbesuchten Domains weltweit. Das Unternehmen gab offiziell bekannt, dass im ersten Jahr rund eine Million Bookmarks registriert wurden. Geld wurde über klassische Bannerwerbung, Textanzeigen, Video-Ads, Sponsored-Post-Formate und Sponsored Bookmarks generiert.

Absturz des Social Bookmarking
Wie andere Webdienste, musste auch Mister Wong in den nächsten Jahren feststellen, dass vor allem das Internet sehr schnelllebig ist. Social Bookmarking  war nach einigen Jahren „überholt“, da neue Angebote die Nutzer schneller zu den gesuchten Domains führten und der Siegeszug der sozialen Netzwerke begann. Der Gründer von Mister Wong, Kai Tietjen, sagte damals im Interview: „Heute funktioniert das Entdecken neuer Web-Inhalte natürlich anders, als noch vor zehn Jahren. Wir fanden das Prinzip von Mister Wong damals aber richtig gut. Und weil es das so in Europa noch nicht gab, haben wir diese Lücke dann mit Mister Wong geschlossen.“

Doch der Dienst entwickelte sich nicht weiter und mit einer Abstrafung von Google begann der Absturz. Die Suchmaschine hatte den Sichtbarkeitsindex der Domain weit nach hinten gerückt und so fielen die Besucherzahlen. Als Gegenmaßnahme führte Mister Wong die Do-Follow-Links wieder ein und etablierte eine eigene Redaktion. Doch das Portal konnte sich nicht mehr erholen und wurde kurz vor Ende 2011 komplett zum Verkauf angeboten.

Die Odyssee eines ehemaligen Erfolgsprojekts
Im Jahr 2012 kaufte die Ekaabo GmbH  den Dienst, um das eigene Projekt Spreadly zu fördern, doch diese Idee scheiterte am Desinteresse der Nutzer. Ekaabo ging Konkurs und Mister Wong kam wieder auf den Markt.

Der nächste Besitzer war Phuc Tran. Das Unternehmen plante, Mister Wong als Social Media Dienst zu etablieren, wollte jedoch die immensen Kosten des Totalumbaus nicht zahlen. Deshalb ging Mister Wong im August 2016 in die Insolvenz und wurde zwei Monate später zwangsversteigert. In der Auktion ging die Domain zusammen mit 15 weiteren TLDs an die deutsche HanseHype GmbH. Der Preis: 2500 Euro. Die neuen Eigentümer planen, aus Mister Wong ein modernes Vergleichsportal zu machen und sind optimistisch, das passende Segment für den ehemals so erfolgreichen Social Bookmarking Star gefunden zu haben.

 

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