Der Computerhersteller HP ist angeschlagen und musste zuletzt große Einbußen in der Sparte Drucker hinnehmen. Das Verkaufsergebnis verringerte sich im dritten Quartal 2019 um massive fünf Prozent gegenüber dem Umsatz des Vorjahres. HP geht dagegen mit Streichungen von Arbeitsplätzen vor. Der Wegfall von 9.000 Stellen soll eine Ersparnis von rund einer Milliarde USD pro Jahr bringen.
Übernahmeangebot von Xerox in zweistelliger Milliardenhöhe
Anfang November hatte der Druckerhersteller Xerox ein Übernahmeangebot für HP abgegeben. Das Unternehmen mit Sitz in Connecticut hatte nach unbestätigten Angaben pro HP-Aktie 17 Dollar plus jeweils 0,137 eigene Anteilsscheine geboten, was nach dem derzeitigen Stand 22 Milliarden USD wären. In amerikanischen Medien wurde über eine Kaufsumme von 33 Milliarden USD spekuliert und HP sprach von 33.5 Milliarden USD. Der Kurs der HP Aktie bewegt sich derzeit um 20 USD. Ein augenscheinlich gutes Angebot, dem HP aber eine Absage erteilte.
HP lehnt Milliardendeal ab
Der Verwaltungsrat von HP hat das Übernahmeangebot von Xerox abgelehnt. Es sei geprüft aber für nicht ausreichend empfunden, da es laut Statement „den Wert von HP nicht ausreichend widerspiegelt und nicht im besten Interesse der Aktionäre“ sei. Er hat der Konzernleitung sein „großes vertrauen“ in die Fähigkeit zur Schaffung langfristiger Werte und Erfolge ausgesprochen.
Trotzdem ist der Konzern weiterhin offen für Gespräche und erwägt – laut unbestätigter Angaben – sogar eine Übernahme des kleinen Konkurrenten Xerox, um die Druckersparte wieder zu besseren Verkaufszahlen zu führen. Darum hat das Unternehmen Xerox um die Offenlegung der Finanzen gebeten, und schreibt dazu: „Mit substanziellem Engagement des Xerox-Managements und dem Zugang zu Diligence-Informationen glauben wir, dass wir die Vorteile einer potenziellen Transaktion schnell bewerten können“. So sollen Sparpotentiale ausgelotet und auch die Richtung eines zukünftigen Geschäfts ausgelotet werden.
Xerox unter Druck
Xerox steht jetzt massiv unter Druck. Bereits 2018 scheiterten die Übernahmepläne von Fujifilm am Veto der Investoren und das geplante Gebot von 6.1 Milliarden USD wurde nicht abgegeben. Aus diesem Grund hat Xerox beschlossen, den 25 % gen Anteil an dem Unternehmen für2.3 Milliarden USD zu verkaufen, um mehr Planungsfreiheit zu haben und den Erlös in die weitere Verkaufsförderung der Druckersparte zu investieren.
Ob HP sich nur Zeit verschaffen will oder wirklich ein Gegenangebot für Xerox abgibt, ist bisher aber nicht bekannt.