Neue Verwaltung für .ch-Domains gesucht
Seit 2003 wurden die .ch-Domainadressen von der Stiftung SWITCH verwaltet. Zur Jahresmitte 2017 läuft deren Vertrag aber aus und das Schweizer Bundesamt für Kommunikation (BAKOM) plant keine Verlängerung, sondern schreibt die Registratorstelle für die Länderdomain öffentlich aus. SWITCH hat bereits seit dem 1.Januar 2015 den Direktverkauf von .ch-Domainadressen eingestellt, um sich bis 2017 nur der Domainverwaltung zu widmen und den Vertrieb an die Registrare weitergeleitet. Die Stiftung leitet den Domaintransfer an die entsprechenden Registrare schrittweise ein.
Im April wird das Bundesamt die Vakanz des Domainverwalters ausschreiben und Bewerbungen sichten. Unternehmen und Stiftungen haben den Nachweis von Sachkenntnis zu erbringen. Zudem müssen sie sicherstellen, das der „reibungslose Betrieb der technischen Infrastruktur (DNS)“ technisch und personell durchführbar ist. Zudem muss die Sicherheit der DNS als kritische Infrastruktur des Landes durch geeignete Maßnahmen sichergestellt werden. Eine zentrale Aufgabe wird auch die Bekämpfung der Cyberkriminalität sein.
Nur Schweizer Unternehmen im Bewerberverfahren
Laut der BAKOM Verordnung zum Daten- und Integritätsschutz dürfen sich nur Unternehmen bewerben, die in der Schweiz ansässig sind und in keinem „Abhängigkeitsverhältnis zu einem fremden Rechtssystem stehen, das eine exzessive Datenherausgabe verlangt“. Das gleiche gilt für eventuelle Tochterfirmen von großen Gesellschaften.
Die Frist für Bewerbungen endet Mittel Juli 2016. Im Herbst wird das BAKOM entscheiden, wer die Nachfolge von SWITCH antritt und ab Sommer 2017 die Aufgabe des Domainverwalters erfüllt. Zu den Aufgaben des neuen Verwalters gehört die Sichtung und Verwaltung aller Domainadressen, die unter der .ch-Länderdomain registriert wurden. Die Domains befinden sich in einer nationalen Datenbank, die mit dem weltweiten DNS verknüpft ist. Zudem wird der neue Verwalter für die Verteilung von neuen Domainadressen und den „Widerruf des Nutzungsrechtes“ an einer solchen Adresse zuständig sein. Zusätzlich soll Schaden durch Cyberangriffe von der nationalen Datenbank abgewendet und ein reibungsloser Ablauf aller Funktionalitäten sichergestellt werden. Der Verwalter steht unter der Aufsicht des BAKOM .