Duck.com: Google ändert Weiterleitung
Im Windschatten des Milliarden-Urteils gegen die Suchmaschine Google melden sich immer mehr kleinere Domainbetreiber zu Wort, die dem Unternehmen unfaires Gebaren im Kampf um Marktpositionen vorwerfen. Dazu gehört auch die kleine Suchmaschine DuckDuckGo, die monierte, dass die Domain Duck.com direkt auch die Google-Suche weiterleitet.
Duck.com gehört Google seit 2011. Sie ging im Zuge der Übernahme von On2 Technologies im Jahr 2010 in den Portfolio des Internetriesen über. Wie bei Hunderten anderen Domains, die durch Übernahmen zu Google kommen, wurde Duck.com nicht benötigt und seitdem zur Weiterleitung auf die Google Startseite genutzt. Bis jetzt, denn DuckDuckGo hat nach acht Jahren „festgestellt“, dass Google ihrer Suchmaschine durch die Weiterleitung gezielt Nutzer entziehen will. Der Name sei einfach zu ähnlich und das Unternehmen sieht darin einen Vorsatz.
Google hat umgehend reagiert und Duck.com mit einer neuen Weiterleitung auf on2.com versehen. Auf deren Startseite hat das Unternehmen neben einer Kurzinfo zur Übernahme, die Verlinkungen von DuckDuckGo, dem entsprechenden Wikipedia-Eintrag sowie eine Verknüpfung zu duck.com gestellt. Problem gelöst? Für Google schon, für DuckDuckGo eine Rückschlag. Jetzt will das Unternehmen die Domain kaufen.
Verkauft Google Duck.com?
Auf das Kaufangebot hat Google bisher nicht reagiert. Das Unternehmen könnte sicher auch an andere Interessenten verkaufen, wie z.B. Disney, doch von Seiten des Alphabet Konzerns als Muttergesellschaft gibt es dazu keine Kommentare.
Alphabet hält einen der größten Domain-Pools weltweit und hat es einfach nicht nötig, Domains zu verkaufen, um Ruhe zu haben. Angriffen, wie der von DuckDuckGo werden schnell und außergerichtlich entkräftigt, indem Google einfach die Domains umstellt, entsprechende Info verfasst oder auch mal eine umstrittene Domain stilllegt.
Im Fall von Duck.com wurde wahrscheinlich die Weiterleitung schlicht vergessen. Das Problem hat Google innerhalb weniger Tage gelöst und DuckDuckGo so zum Schweigen gebracht. Mit Sicherheit wird aber bald der nächste „Ankläger“ auftauchen, um Google wegen unfairer Mittel oder strittigem Marktgebahren abzumahnen.