Neue Toplevel-Domains: Diskussionsrunde im US-Kongress über .sucks und Co
Noch vor der Sunrise-Phase der neuen Toplevel-Domain .sucks musste sich deren Verwalter, die Vox Populi Registry Inc., einer Debatte im US-Kongress stellen. Am 13. Mai 2015 trat das Komitee für „Gerichte, geistiges Eigentum und Internet“ zu einer Beratung zusammen. Auf der Tagesordnung standen die neue Domain-TLDs.
Es wurde über die Möglichkeiten diskutiert, im Hinblick auf neue Top-Level-Domains, wie .sucks oder .porn das Vertrauen und die Rechtsmöglichkeiten der Internetnutzer zu erhalten und zu stärken. Die Ausschussmitglieder wollten bereits vor der Einführung der neuen Domains herausfinden, welche Auswirkungen diese in der Zukunft haben würden und ob „ungeplante“ Probleme auf Domainbetreiber, Nutzer und Unbeteiligte zukommen würden.
Dabei stand die Einführung der neuen Top-Level-Domains selbst nicht zur Debatte, wohl aber die horrenden Preise in der Sunrise-Phase. Eine Internetdomain mit sucks-Endung kostet in der Vorregistrierung immerhin ab USD 2.499 und damit deutlich mehr als com-Domains, die sucks-Namen enthielten.
Doch die Diskussion um Domainpreise war den Abgeordneten zu inhaltslos, denn im Fokus standen die Auswirkungen von Domainendungen, die dem Image von Personen oder Institutionen schaden könnten. Die Tagung des Ausschusses endete ohne Entscheidungen oder Auflagen, sodass die Einführung der .sucks Domains wie geplant am 1.06.2015 mit der Domain-Live-Phase starten könnte.
Endlose Diskussionen um die Dot-Sucks-Domains
Die Vox Populi Registry Inc. sieht sich seit der Bekanntmachung über die Einführung der neuen TLDs vielen Vorwürfen und Diskussionen ausgesetzt und reagiert gereizt.
Am 11. Mai 2015 veröffentlichten die Anwälte von Vox einen offenen Brief, in der die ICANN beschuldigt wurde, den regulären Betrieb der Domainregistries zu stören und drohte mit Konsequenzen in Form von rechtlichen Schritten.
Hintergrund sind Prüfungen des .suck-Preismodells durch die Behörden FTC und OCA, um die die ICANN gebeten hatte. Vox Populi betont, dass die Domaineinführungspreise „fair“ seien und dem üblichen Marktwert entsprächen. Ob sie allerdings gesetzeskonform sind, müssen die Behörden feststellen, die sich bisher nicht zu den Ergebnissen geäußert haben.
Ob diese Aktivitäten den Verkauf der Domainadressen ankurbeln oder Kunden in Zukunft eher abschrecken, bleibt abzuwarten.