Auktionsschlacht um Toplevel-Domain .web

Der Auktionskalender der ICANN setzte für den 27. Juli die Versteigerung einer der attraktivsten nTLDs fest. Versteigerungen von Toplevel Domains finden laut dem Regelwerk der ICANN nur statt, wenn mehrere Bewerber Interesse angemeldet haben und wird als „letzte Instanz“ durchgeführt.

Die TLD .web hatte gleich acht gleichrangige Bewerber, u.a. Google, Radix, Schlund, NU DOT CO oder auch Vistaprint. Alle Unternehmen hatten im Vorfeld die Anforderungen zur Zulassung zur Auktion erfüllt.

Trotzdem gab es bis zuletzt Bedenken bei Radix und Schlund. Beide Bewerber hatten vor zuständigen Gerichten in Kalifornien um eine Verlegung des Termins gebeten, da sie Änderungen im Management beim Mitbieter NU DOT CO vermuteten. Das amerikanische Unternehmen steht laut Insidern Verisign nah und soll von dort finanziell gestützt sein. Verisign ist der offizielle Registrator für die TLDs .com und .net und gehört damit zu den größten und bedeutendsten Unternehmen der Branche.

Der Brancheninsider Andrew Allemann von Domain Name Wire konnte einen Quartalsbericht von Verisign lesen und vermutet bei der dort verzeichnete Sonderausgabe von 130 Millionen USD eine kräftige Finanzspritze für den Kauf der TLD.

Da Nu DOT CO bisher als Registrator kaum „in Erscheinung getreten“ ist wiesen die Richter am Ende alle Anträge der beteiligten Unternehmen ab und bestätigten den Auktionstermin.

Versteigerung endet mit Höchstgebot
Die Versteigerung wurde dann termingerecht von der Power Auctions LLC, einem autorisierten Auktionator der ICANN durchgeführt. Im Verlauf der Auktion gab NU DOT Co das höchste Gebot ab und ersteigerte die nTLD .web für 135 Millionen USD. Vistaprint erhielt den Zuschlag für .webs zum Preis von nur 1 USD.

Die Auktion endete mit einem der höchsten Preise, die für TLDs gezahlt wurden. Im Januar 2016 ersteigerte die GMO Registry z.B. die Domain .shop für nur 41.5 Millionen.