Seit Jahren streiten der Versandhändler Amazon und die acht Mitgliedstaaten der Amazonas-Organisation OCTA um die Top-Level-Domain .amazon. Jetzt ist die Entscheidung der ICANN endgültig und final für den Versandhändler gefallen zu sein, wie verschiedene Medien in den USA berichten.
Im Dezember 2019 hatte sich die OCTA erneut zu Wort gemeldet und der zukünftigen Entscheidung, wenn sie denn zu Ungunsten der Amazonas-Anrheinerstaaten fallen sollte, die Legitimierung abzusprechen. Umgehend hatte sich der Präsident und CEO der Icann, Göran Marby, bei der OCTA für ihre Beiträge zu entsprechenden Diskussionsrunden bedankt und gleichzeitig versichert, dass Amazon als potentieller Besitzer der Domain „die öffentliche Interessen und auch Bedenken der OTCA bei der Verwaltung der Domain berücksichtigen werde.“ Zudem greifen die Richtlinien der Icann.
Also schien die Entscheidung schon zu jenem Zeitpunkt schon längst gefallen zu sein. Am 17. Dezember erhielt die OCTA ein Dokument, in dem Marby schrieb, dass die Unterzeichnung der Verträge mit Amazon bevorstehe und die zeitnahe Übergabe der TDL .amazon an das amerikanische Unternehmen bevorstehe.
OCTA verneint Entscheidung
Die Amazonas Anrheinerstaaten, die in der OCTA organisiert sind, wollen die Entscheidung für den Versandriesen Amazon nicht hinnehmen Die OCTA hat einen Brief an den Präsidenten der ICANN geschrieben und veröffentlicht, in dem es heißt: „Wir betrachten diese Entscheidung als eine rechtswidrige und ungerechte Enteignung unserer Kultur, Tradition, Geschichte und unserer Darstellung vor der Welt.“ Und teilt den Medien mit, dass der Kampf um die Top-Level-Domain weitergehe.
Amazon mit langem Atem
Vor acht Jahren hatte Amazon die Bewerbung um die Top-Level-Domain eingereicht und bekam nach der Prüfung der Unterlagen einen positiven Vorentscheid.Doch nach den Enthüllungen des Edward Snowden erhob Brasilien formell Einwände dagegen, trat der OCTA bei und die Icann legte die Vergabe 2017 auf Eis. Da aber weder die OCTA noch die Icann ihre Einwände für die Ablehnung des Amazon-Antrages vorgelegt hatten, stellte die zuständige GAC fest, dass es rechtlich keine Gründe für die erneute Ablehnung des Antrages des Versandhändlers Amazon gebe.
Doch die Icann zögerte die finale Vergabe weiter heraus und wurde von den Gegnern in Briefen, die Vergabe zu Ende zu bringen. Die Icann forderte beide Seiten auf, sich untereinander zu einigen, was schier unmöglich war, da die Regierungen der OCTA nicht bereit waren, sich zu Gesprächen zu treffen. Es wurden immer wieder neue Fristen festgelegt, die ohne Ergebnis verstrichen.
Da der Streit innerhalb der OCTA so verfestigt ist, dass keine Einigung u erzielt werden kann, hat die Icann jetzt eine finale Entscheidung für Amazon getroffen.