Geografische Toplevel-Domains (geoTLD) sind seit 2014 auf dem deutschen Domainmarkt. Seitdem haben viele Regionen und Städte eigenen TLD, u.a. Berlin, Köln oder Bayern und NRW. Durch die direkten Endungen, wie .münchen oder .bremen kann jeder Nutzer direkt erkennen, wo diese Domain „zuhause“ ist und die Region/Stadt wird auch im Internet bekannter. Neben dem wirtschaftlichen Interesse ist sicher auch ein wenig Stolz bzw. Standorttreue dabei.
Umfrage zu geoTLDs
Um festzustellen, wie hoch die Akzeptanz dieser Top-Level-Domains fast 10 Jahre nach der Einführung ist, hat „eco – Verband der Internetwirtschaft e. V.“ das renommierte Meinungsforschungsinstitut Civey mit einer Umfrage zum Thema beauftragt.
Die Ergebnisse sollen auch in das Member Meeting der geoTLD.group in Köln einfließen, dass am 11. September im Vorfeld der ICANN78 stattfindet. Auf diesem Jahresmeeting wird der Domainmarkt im Hinblick auf die Entwicklungen der geoTLDs betrachtet. Erste Ergebnisse sollen dann im Oktober in Hamburg auf dem ICANN Meeting vorgestellt werden.
Der Sprecher des eco Verbandes erklärt dazu:„Im Sattel sitzt die ICANN-Community, die basisdemokratisch Regeln und Richtlinien entwickelt. Diese können die Rahmenbedingungen für die Einführung weiterer Top-Level-Domains wie etwa geografische TLDs oder den datenschutzkonformen Umgang mit Registrierungsdaten sein. Dass beispielsweise eine .com-Domain problemlos von einem Provider zum anderen transferiert werden kann, liegt auch daran, dass ICANN dafür eine Transfer Policy entwickelt hat“ werden.
GeoTLDs in Deutschland: Nutzer wünschen sich mehr Vielfalt
Der Verband der Internetwirtschaft hat jetzt die Ergebnisse der Umfrage vorgestellt. Befragt wurden 2.514 Deutschen über 18 Jahren. 15,6 Prozent persönlich mehr lokale Endungen bei Web-Adressen / Domain-Endungen. 36,2 Prozent sind unentschlossen, 48,2 Prozent wünschen sich keine weiteren lokalen Endungen.
Thomas Rickert, Direktor of Names & Numbers im eco Verband sieht einen leichten positiven Trend zu mehr Vielfalt bei der Auswahl von TLDs: „Der Wunsch bei den Deutschen nach regionalen Top-Level-Domains ist auf jeden Fall vorhanden, doch möchten wir vor allem die Unentschlossenen über die Potenziale informieren und aufklären. GeoTLDs können unter anderem kreatives Standortmarketing und regionale Communities im Netz fördern. Viele lokale Geschäfte, Gastronomien oder Start-ups einer Region nutzen die jeweilige geoTLD und profitieren so vom jeweiligen Image ihres Standorts. Häufig sind unter diesen TLDs auch noch Namen oder Begriffe verfügbar, die unter den lang etablierten TLDs bereits vergriffen sind.“
Um die Vielfalt zu fördern, soll die Community der Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN) auf dem Annual General Meeting in Hamburg den Weg für neue TLDs – auch im Bereich der geoTLDs – ebnen. Das ICANN78 Meeting findet vom 21. bis 26. Oktober in Hamburg statt. Neben der Stadt Hamburg und der DENIC ist der eco Verband Mitveranstalter.