Gelegentliche Vertipper beim Schreiben der Mailadressen kommen vor. Doch jetzt berichtet die „Financial Times“ von einer unfassbaren Schlamperei im Mailversand der US Armee. Und es scheint kein Ende zu geben…
Seit Jahren landen Millionen Mails, die an das US Militär gerichtet sind im afrikanischen Staat Mali. Ein Problem scheint die Top-Level-Domain .mil zu sein. Der Staat Mali hat die Domainendung .ml. Wahrscheinlich werden beim Schreiben dieser Endungen immer wieder und sehr oft Fehler gemacht und dann landen die sensiblen Mails beim Verwalter der malischen TLD, dem Niederländer Johannes Zuurbier.
Die Mails enthalten teilweise hoch sensible Daten und Dokumente aus dem diplomatischen Bereich, wie Reisedaten von Offizieren oder Daten von Militärangehörigen und deren Familien. Auch wurden in solchen Mails Passwörter versendet.
Domainverwalter weist auf das Problem hin
Für das US Militär scheint die Falschsendung in einen afrikanischen Staat bisher kein Problem zu sein., obwohl Johannes Zuurbier seit Jahren darauf hinweist. Er bekommt täglich Hunderte sensibler Mails, hat bereits Millionen in den vergangenen Jahren abgefangen. In diesem Jahr bereits 117.000 Mails.
Doch jetzt wird das Problem richtig groß, denn der Vertrag als Verwalter der malischen Länderdomain endet und danach würden die Mails direkt an den Staat Mali gehen. Die Mails, die klimarelevante Daten enthalten, könnten dann verkauft oder auch an „Verbündete“ , u.a. Russland weitergeleitet werden. In Mali ist – neben Anderen“ auch die russische Söldnertruppe Wagner aktiv.
Zuurbier sieht jedenfalls ein großes Gefahrenpotential: „Dieses Risiko ist real und könnte von Gegnern der USA ausgenutzt werden“. Und die Öffentlichkeit in den USA wird sich jetzt fragen, warum das Militär so fahrlässig mit dem Versand sensibler Daten umgeht – in einer digitalen Welt, die von Cyberkriminalität geradezu überflutet wird.