Vom 20.-23.März fand im Europapark Rust das jährliche Branchentreffen CloudFest statt. Rund 6000 Teilnehmer aus 65 Ländern informierten sich über Neuerungen und Ideen und diskutierten mit Experten.
Zu den 250 Sprechern der Konferenz gehörte auch der Technikbeauftragte der ICANN für Europa und Nordamerika, David Huberman. Er dozierte über eine immer größere Internetabschottung verbunden mit einer Aufsplittung des globalen Netzes und warnte: „Die potenzielle Fragmentierung des Internets ist ein beunruhigendes Thema. „Es sind autoritäre Regierungen, die ihre Menschen kontrollieren wollen“.
Die ICANN verwaltet seit 1998 die Top-Level Domains und sichert den stabilen Betrieb des Domain Name Systems ( DNS) die Non Profit Organisation erkennt Trends und Strömungen oft früher und zeigt sich besorgt über das Gebaren einiger Staaten, wie z.B. Russland, Iran oder auch China, die sich zunehmend von der globalen Internetvernetzung abwenden. Meist werden eigene Netzwerke designet, um die Bevölkerung zu reglementieren und Außenverbindungen zu kontrollieren.
Trotz dieser Kenntnisse über Abschottungen, wird die ICANN weiterhin neutral bleiben. Russland wird – trotz des Angriffskrieges auf die Ukraine – nicht aus dem globalen Internet ausgeschlossen, wie die Ukraine im Jahr 2022 gefordert hatte. Die Antwort war schon damals: „Wir sagen Nein. Wir müssen neutral bleiben.“
Zur Sicherheit des DNS sagte Kristian Ørmen von der schwedischen Stiftung Internetstiftelsen, dass die technische Überwachung des Systems jederzeit gewährleistet ist. „Man kann dem vertrauen, das läuft transparent ab“. Ørmen gehört zu dem kleinen Kreis der Spezialisten, die für die Systemsicherheit des DNS verantwortlich sind.
Das Thema Abschottung des Internets wird sicher auf der 78. Hauptversammlung der ICANN weiter diskutiert. Das Treffen wird im Oktober 2023 in Hamburg stattfinden. Erwartet werden rund 2.000 Teilnehmer aus der Domainbranche.
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