Hinter dem niedlichen Namen „Cookies“ stehen Mini-Dateien, die von Browsern auf den stationären oder mobilen Geräten gespeichert werden. Sie enthalten eindeutige Kennungen, die den Webseitenbetreibern ermöglichen, die Rückkehr der Nutzer zu erkennen und einzuordnen. Die Drittanbieter Cookies hingegen werden nicht direkt von den Domains betrieben sondern enthalten Werbeinhalte von anderen Anbietern. Mittels dieser Cookies können Werbende die Aktivitäten von Nutzern Domain übergreifend verfolgen.
Gegen diese Praxis spricht sich Google vehement aus. Auf der Werbemesse DMEXCO in Köln sprach Matt Britin, Google Manager für Europa, Afrika und den Mittleren Osten zu diesem Thema: „Cookies von Drittanbietern sind eine Technologie, die zunehmend missbraucht wird. Der Übergang zu einer Welt ohne Drittanbieter-Cookies bedeutet, dass wir die Technologie, auf der ein Großteil des Online-Werbesystems beruht, überdenken müssen“. Google hat auch schon einen Termin zur Abschaffung der Drittanbieter Cookies in Chrome festgesetzt: das 2. Halbjahr 2024.
Werbecookies sind störend für Nutzer
Laut der Konferenzteilnehmer empfinden viele Internetnutzer die personalisierten Werbecookies als aufdringlich und störend. Viele Nutzer setzen dagegen bereits Werbeblocker ein. Doch das ist laut Brittin problematisch: „Ein Werbeblocker ist ein grobes Werkzeug, das es schwer macht, Inhalte zu finanzieren, weil alles blockiert wird.“ Doch die generelle Abschaffung der Werbecookies lehnt der Top Manager ab, sieht dadurch eine ganze Dienstleistungsbranche und die Existenz des „ kostenlosen, durch Werbung finanzierten Webs „ gefährdet. Doch es müssen Alternativen gefunden werden.
Alternative Konzepte gefordert
Die Umstellung erfordert ein neues Denken und viel Geld, wie Brittin erklärte:“Das Internet Advertising Bureau hat in einer Studie herausgefunden, dass die Umstellung von personalisierter auf nicht-personalisierte Werbung 39 Milliarden Euro im Jahr kosten könnte.“
Doch Google wäre nicht Weltmarktführer, wenn es nicht schon Ideen zur Umstellung auf werbefreie Cookies gäbe. Das Konzept trägt den Namen „Topics“ und soll eine adäquate Alternative sein: „Wir stellen neue Technologie zur Verfügung, die es Nutzerinnen und Nutzern ermöglicht, relevante Werbung zu sehen, ohne dass ihre Privatsphäre gefährdet wird oder sie über Websites hinweg verfolgt werden.“
Schon jetzt hilft Google den Nutzern mit Tools, wie „Mein Anzeigen Center“, in dem mehr Kontrolle über die eingeblendeten Anzeigen auf auf YouTube, in der Google-Suche und auf Discover möglich ist. Für Werbetreibende wird es mit dem „Google Ads Privacy Hub“ die Möglichkeit zur Erstellung datenschutzfreundlicher Werbung geben.