Sturm auf das Capitol: IT-Hardware entwendet
Der Sturm auf das Capitol in der US_Hauptstadt Washington vor einigen Tagen hat die USA tief erschüttert. Das Capitol ist Sitz des US-Repräsentantenhauses, gleichzeitig auch ein „Haus des Volkes“, offen für Besucher aus aller Welt. Ein freundlicher Ort für Menschen, die an der wechselvollen Geschichte interessiert sind.
Vor Ort sind also „nur“ normale Wachmänner, vorwiegend an den zahlreichen Eingängen postiert und als Wegweiser fungierend. Denn laut Ex Wachoffizier Frank Larkin sei das Jahr 1814 „…das letzte Mal gewesen, dass das Kapitol ein Ereignis dieser Art durchmachen musste“. Das Capitol ist laut dem amerikanischen Tech-Magazine „Wired“ seit 2011 nicht besser abgesichert als ein großes Krankenhaus in den USA. Grund sind fehlende Geldmittel nach einem geplanten Komplettaustausch der Sicherheitsinfrastruktur.
Massive Schäden und Diebstahl
Die Eindringlinge schlugen Fenster und Türen des Gebäudes ein, beschädigten die Einrichtung in Korridoren, Büros der Abgeordneten und auch im Repräsentantensaal. Zudem wurde bekannt, dass auch IT-Hardware, u.a. Notebooks, gestohlen wurden. Ein gewaltiges Problem für die Regierung, denn auf diesen Notebooks könnten sich wichtige Daten befinden, die eventuell sogar die nationale Sicherheit kompromittieren kann.
Mehrere Sicherheits- und IT-Experten der Regierung und des FBI werden in den kommenden Wochen und Monaten viel zu tun haben um alle Verstöße gegen Ordnung und Sicherheit zu analysieren. Bisher besteht nur eine relative Einigkeit in dem Fakt, dass US-Staatsgeheimnisse „unter Verschluss“ sind und auf der entwendeten Hardware keine Zugriffsoptionen sind.
Schwierige Ermittlungen nach Sturm auf Capitol
Die Nachverfolgung der Diebstähle während des Übergriffs auf das Capitol in Washington ist kompliziert. Die dort ansässigen Politiker unterhalten eine „dezentrale IT-Infrastruktur“ und damit auch eine eigenen Sicherheitsstrategie. Bei 435 Mitgliedern des Repräsentantenhauses und 100 Senatoren ist eine vollständige Nachverfolgung nahezu unmöglich, was die Sicherheitsexperten besorgt.
Auch ein „Auftragsdiebstahl wäre möglich. Der ehemalige NSA Angestellte Jake Williams sagt dazu auf Nachfrage von „Wired“ : „Man muss einen Schritt zurückgehen und realisieren, dass ausländische Geheimdienste darauf geschaut haben und dies als eine Möglichkeit gesehen haben könnten.“ Kevin Coleman, Direktor der National Cyber Security Alliance vertritt ebenfalls diese Meinung: „Eine Sache kann ich Ihnen versichern: In Teheran, Moskau und Peking werden Leute jetzt in Meetings sitzen und sich überlegen, wie sie daraus einen Vorteil ziehen können.“ Das wäre für die USA nicht nur peinlich sondern auch gefährlich.
Nach der aufwändigen Analyse und dem Auffinden sensibler Daten muss für die US Regierung die IT-Sicherung von Regierungsgebäuden neue Priorität haben, damit sich so ein Vorfall möglichst nicht wiederholen kann.