Phineas Fisher ist eine bedeutende Persönlichkeit der internationalen Hackerszene. Die Person hinter dem Pseudonym ist für spektakuläre Cyberangriffe bekannt, hackte u.a. die Softwarefirma Gamma Group (Fin Fisher Spionagesoftware) und das italienische Hacker Team, eine Firma, die neu Technologien an autoritäre Staaten verkauft. Die Daten aus den Hacks stellte Fisher online und blamierte die Unternehmen damit auf internationalem Parkett. Und jetzt hat Phineas Fisher einen neuen Coup gelandet und ruft andere Hacker zum Nachahmen auf.
Offshore Bank gehackt – Geld weg
Die Cayman National Bank and Trust mit Sitz auf der Isle of Man wurde gehackt. Die Bank ist als britische Steueroase bekannt, der Angriff fand anscheinend bereits 2016 statt, wurde aber bis jetzt verschwiegen. Zu dem Hackerangriff hat sich der Hacker namens Phineas Fisher bekannt. Die Bank hat bereits bestätigt, dass interne Kundendaten und Geld erbeutet wurden. Mittlerweile gaben auch weitere Offshore Banken Übergriffe von Hackern zu.
Das Portal Motherboard berichtet, dass jetzt rund 600.000 Dokumente aus dem Hack auf der Plattform „Distributed Denial of Secrets“ veröffentlicht wurden. Die Summe der erbeuteten Gelder wurde nicht genannt, scheint Fisher aber bei seiner neusten Idee hilfreich zu sein.
Phineas Fisher kündigt Bug-Programm an
Der Hacker hat ein „Hacktivist Bug Hunting Program“ ins Leben gerufen. Es erinnert an die offiziellen Hacker-Wettbewerbe, die IT-Unternehmen veranstalten, um Sicherheitslecks aufdecken zu lassen. Dort werden für erfolgreiche Hacks der firmeneigenen Geräte und Software hohe Prämien gezahlt.
Das hat auch Fisher vor. Allerdings will er mit Prämien bis zu 100.000 USD andere Hacker ermutigen, Unternehmen mit „fragwürdigen“ Geschäftspraktiken zu kompromittieren. In seinem Manifest schreibt er dazu: „Zu hacken, um Dokumente von öffentlichem Interesse zu erhalten und zu leaken, ist eine der besten Möglichkeiten für Hacker, ihre Fähigkeiten zum Wohle der Gesellschaft einzusetzen.Ich versuche nicht, jemanden reich zu machen. Ich versuche nur, genug Geld zur Verfügung zu stellen, damit Hacker ein menschenwürdiges Leben führen können, während sie einen guten Job machen.“
Anscheinend verwendet Phineas Fisher also die Gelder aus den Angriffen auf die Offshore Banken als Prämie für „Kollegen“, angelehnt an die britische Robin Hood Saga. Doch auch Hackerangriffe aus edlen Motiven sind Straftaten und werden von den Behörden verfolgt. Fisher und Co sollten also vorsichtig sein, wenn sie das Bug-Programm annehmen und die Offshore Banken sowie deren Kunden jagen.