„Aufstehen“ Domain offline: Streit zwischen Werbefirma und Wagenknecht
Sahra Wagenknecht, Fraktionsvorsitzende der Linken, hatte die Sammelbewegung „Aufstehen“ ins Leben gerufen und passend dazu eine Domain online stellen lassen, auf der News und aktuelle Themen veröffentlicht wurden. Jetzt ist die Domain offline, weil ein länger schwelender Streit zwischen der Fraktion und einer Werbefirma eskaliert ist.
Werbefirma stellt Rechnung
Verantwortlich für den Internetauftritt von „Aufstehen“ ist die „Dreiwerk Entertainment GmbH“, eine unabhängige Film- und TV-Produktionsgesellschaft mit Sitz in Köln. Seit Anfang 2018 ist das Unternehmen für die Bewegung tätig, hat in der Zeit mehr als 40 Filme gedreht und weitere Dienstleistungen erbracht. Dabei sind reale Kosten entstanden, die der Bewegung in Rechnung gestellt wurden.
Die Bewegung behauptet, dass Absprachen getroffen wurden, dass die Werbefirma ehrenamtlich tätig ist und keine Rechnungen gestellt werden. Die Bezahlung der Rechnungen wurde also verweigert, deshalb stellte die Werbefirma die Domain offline.
Die Linke teilt dazu mit „Im Nachhinein haben sie Aufstehen eine hohe Rechnung präsentiert. Trotz weitgehender Zugeständnisse unsererseits haben sie die Drohung, die Domain der Sammlungsbewegung abzuschalten, falls ihre Bedingungen nicht vollständig erfüllt werden, jetzt mit einer Frist von wenigen Stunden wahrgemacht“.
Werbefirma befürchtet Rufschädigung
Die Werbefirma Dreiwerk wehrt sich gegen dies Vorwürfe. Geschäftsführer Thomas Schmidt, selbst aktives Mitglied der Bewegung „Aufstehen“ sieht den Ruf des Unternehmens durch unwahre Mitteilungen in den öffentlichen Medien beschädigt und wehrt sich dagegen „Wir sind sprachlos darüber, dass Dreiwerk von der Bewegung in die Ecke des unlauteren und gierigen Unternehmers gestellt wird, obwohl alle Entscheidungsträger der Bewegung darum wissen, dass Dreiwerk mit allen Leistungen absprachegemäß in Vorleistung getreten und jetzt zu vergüten ist.“
Er gibt an, dass es den Tatsachen entspricht, dass die Geschäftsführung, also Schmidt und Partner Schubert , der sogar im Vorstand der Bewegung sitzt, keine Geld für ihre Arbeit wollten. Doch die tatsächlichen Kosten, die die Firma bereits seit Monaten aus eigenem Budget bestreitet, wurden vertragsgemäß in Rechnung gestellt.
Die Mitteilung darüber erfolgte im September, die Rechnung im Oktober 2018. Schmidt sagt: „Marktüblich werden dabei Handlungskosten und auch ein Gewinn kalkuliert und berechnet. Auch darauf haben wir komplett verzichtet und rechneten auf Nachweis ab.“
Da die Fraktion nicht zahlte, setzt Dreiwerk immer wieder neue Fristen, hat die Zusammenarbeit mit den Linken zum 21. November 2018 gekündigt und zieht sich enttäuscht aus der Bewegung zurück. Ob sich die Parteien vor Gericht treffen, ist noch offen.