Air Berlin: Markenverkauf vertagt
Die Insolvenz der Fluggesellschaft Air Berlin ist noch lange nicht beendet und die geplante Umstrukturierung abgeschlossen. Zum Insolvenzverwalter wurde der bekannte Fachanwalt für Insolvenzrecht Professor Dr. Lucas Flöther berufen.
Professor Flöther hat eine gewaltige Aufgabe vor sich, denn er betreut insgesamt mehr als 1.3 Millionen Gläubiger. Um die Forderungen der Gläubiger – ein Großteil davon sind ehemalige Passagiere der Airline – zu befriedigen, muss der Insolvenzverwalter viel Geld generieren. Dieses soll auch aus dem Verkauf der Markenrechte kommen, erklärte Herr Flöther im Februar 2018.
Das Portfolio von Air Berlin ist relativ groß. Es umfasst rund 180 geschützte Markennamen und Wortmarken sowie 1000 Internet-Domains. Zu den Markennamen gehören u.a. „ Air Berlin“, „LTU“ oder auch „Just Fly“. Im Domainportfolio befinden sich Domainnamen, wie „airberlin.com“, „ltu.com“ aber auch weitere Domains, wie „mallorca-shuttle.com“, „city-shuttle.com“ oder „jubelpreise.com“.
Einige Domains wurden bereits verkauft, doch jetzt hat Professor Flöther den „Ausverkauf“ der Marke gestoppt. Als Grund gab der Insolvenzverwalter an, dass für die Gläubiger eine Domain eingerichtet wurde, die als Anlaufstelle dient und den Markennamen „Air Berlin“ trägt. Deshalb sei der Markenverkauf gestoppt worden. Die Domainadressen werden indes weiter angeboten. Abgeschlossene Verkäufe, Kaufsummen und neue Besitzer wurden nicht bekanntgegeben.
Um die Liquidität zu erhöhen, wurden neben den Domains auch Teile des Inventars der Flugzeuge versteigert. Zur Insolvenzmasse, die „unter den Hammer“ kam, gehörten Trolleys, Business-Class-Sitze, Flugzeugmodelle aber auch die bekannten Schokoherzen.
In einem Interview zum Thema „Insolvenz Air Berlin“ erklärte Lucas Flöther, warum Eile geboten sei. Das Insolvenzgesetz schreibe vor, schnell liquide Mittel zu schaffen, um berechtigte Ansprüche der Gläubiger zu befriedigen. Aus diesem Grund mussten die Flugzeuge und Inventar schnell veräußert werden. Zurzeit arbeiten noch rund 60 Beschäftigte für Air Berlin, um die Insolvenz schnellstmöglich abzuwickeln. Der Insolvenzverwalter mit straffem Zeitplan sieht sich aber bereits jetzt auf einem guten Weg.