.com UDRP Verfahren – weiterhin Spitzenreiter
In den vergangenen Jahren wurden laut offizieller Domainstatistiken mehr als 1.200 neue generische Top Level Domains eingeführt. Viel Potenzial für Domainstreitigkeiten, doch die .com Domain steht auch weiterhin unangefochten an der Spitze der Beschwerden, die bei der World Intellectual Property Organisation (WIPO) eingereicht werden.
Die WIPO hat eine Domain Echtzeit-Statistik für das Jahr 2016 veröffentlicht und zeigt darin auf, dass 66,82 % aller Beschwerden die .com-Domains betrifft. Und für 2017 fällt die Prognose noch höher aus, denn in diesem Jahr werden für die Dot-Com Domains Raten von 69,78 % erwartet.
Weniger Verfahren um neue Top Level Domains
Durch die Freigabe von mehr als 1000 neuer TLDs hat sich der Prozentsatz allerdings etwas verringert. Im Jahr 2012 waren noch 74,48 registrierte Domainstreits bei der WIPO anhängig, in denen um .com-Domains gestritten wurde. In dem Jahr begann die Öffnung der nTLDs und die Beschwerden gingen etwas zurück.
Im Jahr 2016 wurden auch Streitigkeiten um gTLDs registriert. An der Spitze der gTLDs, die 10 oder mehr UDRP-Fälle haben, stehen: .xyz, .oben, .Verein, .online und .vip. Ganz oben steht .xyz, deren Domainadressen in 2016 insgesamt 321 x bei der WIPO in Streitverfahren anhängig waren. Im Gegensatz dazu wurde 3120 x wegen .com Domains beraten.
Das Fazit von Domainexperten ist daher klar: Durch die Einführung zahlreicher nTLDs ist die Anzahl der Streitigkeiten vor der WIPO deutlich gestiegen – doch die generischen Top Level Domains machen nur einen sehr geringen Anteil in der offiziellen Statistik aus.
Warum das so ist, kann zurzeit nur spekuliert werden. Die einfachste Begründung liegt wohl in den Registrierungszahlen. Ende 2016 waren 329,3 Millionen Domainnamen registriert, davon entfielen 126,9 Millionen auf .com Domains. Dagegen stehen nur 29 Millionen registrierte ngTLDS. Deshalb kann die Anzahl der Streitigkeiten um diese neuen Domainnamen nur geringer sein. Zudem erscheinen die .com Domains wichtiger für Markeninhaber und sie streiten deutlich öfter vor der WIPO, um Rechte und Produkte zu schützen.