Landtag Niedersachsen fordert .niedersachsen Domain
Der niedersächsische Landtag hat sich in einer Sitzung mit dem Thema einer eigenen TLD beschäftigt. Die Beispiele aus anderen Bundesländern – u.a. Bayern, Berlin; Hamburg und NRW – zeigen, dass die sogenannten Städte-und Länderdomains überregional positiv angenommen werden und die Wahrnehmung im Internet deutlich besser fördern, als die herkömmlichen Domainendungen .de oder .vom und .net. Aus diesem Grund haben sich alle Fraktionen des Landtages für die .niedersachsen Domain-Endung ausgesprochen.
Die Idee stammte von den Sozialdemokraten und Grünen. Die SPD sieht eine Länderdomain als „beste Werbung für Niedersachsen“. Die Fraktion der Grünen möchte dadurch Wirtschaft, Kultur und Vereine stärken. Fraktionsmitglied Belit Onay sieht in der neuen Top-Level-Domain einen Wegweise für interessierte Personen und eine Art virtuelle Werbetafel für alle, die eng mit Niedersachsen verbunden sind.
Vorbereitungen laufen bereits
Bevor die .niedersachsen-Domains zur Registrierung freigegeben werden, müssen noch einige Fragen geklärt werden. Die Parteien sind sich einig, dass die TLD nicht „für jedermann“ zugänglich sein sollten und wollen einen „Missbrauch“ durch radikale und extreme Gruppen, wie rechte Gruppierungen oder Reichsbürger, verhindern. Zudem müssen technische Details geklärt und Preise festgesetzt werden. Die weiteren Informationen zum offiziellen Registrierungsprozess, der – wie bei allen anderen Top-Level-Domains auch – in mehreren Phasen durchgeführt wird, werden nach Klärung aller offen Fragen zeitnah bekanntgegeben. Die Sunrise-Phase wird für eingetragene Marken und offizielle Organe reserviert sein. Danach können Vereine, Gruppen und Organisationen Domainadressen beantragen. In der Regel wird danach eine Registrierungsphase für Unternehmen ohne eingetragene Marken und Privatpersonen folgen.
Experten sind skeptisch
Ob sich diese neue Domainendung mittel- oder langfristig etablieren wird, ist schwer abzuschätzen. Daniel Berger, Redakteur beim Computermagazin, sieht „ästhetische Probleme“, da .Niedersachsen als Endung sehr lang ist. Nach seinen Erfahrungen bevorzugen Nutzer eher kurze Endungen. Da der Markt für Top-Level-Domains bereits sehr groß ist, sind viele Nutzer einfach überfordert und wählen meist bekannte, kurze Endungen, wie .com oder .de. Berger schlägt eine kurze Endung, wie .nds für Niedersachsen vor, gesteht aber ein, dass die Besucher mit den drei Buchstaben wenig anfangen könnten und so die erhoffte Domain- für das Land ausbleiben könnte.