Mehr Cyberangriffe auf Clouds befürchtet
Der Softwarehersteller CyberArk sieht für die Zukunft deutlich mehr Übergriffe auf Domains, Clouds und Netzwerke. Deshalb sehen die Spezialisten die periodischen Statistiken über DDoS Attacken und Verbreitung von Mal- und Ransomware eher differenziert. Der Softwarehersteller legt den Fokus auf die stärkere Nutzung von Clouds, Schaffung von künstlichen Intelligenzen oder Hacker-Alliances.
Michael Kleist, Regional Director DACH bei CyberArk in Düsseldorf sagt dazu im Interview: „Das ist alles schön und gut, verkennt aber die Tatsache, dass sich die Bedrohungslandschaft nicht einfach, wie bisher, inkrementell verändern wird. Vielmehr verstärken sich grundlegende Trends gegenseitig und führen in naher Zukunft zu einer drastischen Erhöhung der Gefährdungslage.“
Cloud-Angriffe durch neue Intelligenzen
Laut Experten rücken die Clouds immer mehr in den Fokus von Hackern. Vor allem große international vernetzte Unternehmen nutzen die Vorteile von Cloud-Services und cloudbasierten Netzwerken. Sicherheitsforscher befürchten, dass Cyberkriminelle die Clouds Beschleunigungsinstrumente zur Entwicklung von speziellen Hackertools nützen könnten. Die Clouds bieten alle Voraussetzungen dazu, denn sie sind anonym, haben weitreichende Rechenpower und bieten sogenannte „agile“ Entwicklungsmethoden kostengünstig an. Cyberkriminelle könnten mittels Clouds deutlich größere Attacken durchführen, als bisher.
Der Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) u.a. das maschinelle Lernen oder Deep Learning, hat sich in den vergangenen Jahren sprunghaft entwickelt. Viele Unternehmen versuchen derzeit die künstlichen Intelligenzen zu integrieren, um Arbeitsprozesse zu vereinfachen und zu beschleunigen sowie die Internetsicherheit zu erhöhen.
Doch der KI-Bereich ist auch für Hacker interessant. Selbstlernende Cyberattacken könnten gerade in Clouds enormen Schaden anrichten, meint Michael Kleist und befürchtet, dass der erste Angriff der neuen Dimension bald erfolgen könnte. Durch das Self-Learning kann die Malware den „Spray and Pay“-Ansatz bei Ransomware-Attacken dann entsprechend optimieren und ist nur schwer aufzuhalten.
Zusammenschluss von Hackern befürchtet
Sicherheitsforscher befürchten, dass sich in naher Zukunft immer mehr Cyberkriminelle zu „Banden“ zusammenschließen werden, um größere Ziele zu attackieren. Dazu werden sie voneinander lernen und die künstlichen Intelligenzen und selbstlernende Programme stärker in ihre Aktivitäten integrieren.
„Angesichts dieser sich weiter verschärfenden Bedrohungslage dürfen Unternehmen das Thema IT-Security nicht mehr nur punktuell an einzelnen Trends wie Crypto-Ransomware oder DDoS festmachen und im Einzelfall reaktive Maßnahmen ergreifen.“ sagt Michael Kleist abschließend. „IT-Sicherheit sollte mehr denn je zum Topthema jedes Unternehmens werden, anderenfalls drohen existenzgefährdende Konsequenzen.“