Hamburg Domain: Nachfrage stagniert
Die Top-Level-Domain .hamburg ist seit zwei Jahren offen für alle Webseitenbetreiber. Die Hamburg Toplevel Domain GmbH als zuständige Registry wollte .hamburg als Marke etablieren und vor allem Unternehmen und Vereinen durch diese prägnante Domainendung eine Alternative zu .de oder .com Domains bieten. Jetzt hat die Registry das erste Mal Bilanz gezogen und spricht von einer Stagnation bei Neuregistrierungen.
Starker Zulauf im ersten Jahr
Direkt nach der Öffnung war die Nachfrage groß und auch im ersten Jahr bleib sie stark. Bei der Bilanz des zweiten Geschäftsjahres kam etwas Ernüchterung auf, denn die erwarteten positiven Zahlen blieben aus. Die Nachfrage nach .hamburg-Domains wurde zusehends geringer. Die Registry konnte nur noch magere 9% Steigerungsrate bei den Registrierungen verzeichnen, sieht aber trotzdem keinen Grund zur Panik. Im Interview mit der „Welt“ sagt CEO Oliver Süme: „Die .de-Endung ist seit Jahrzehnten bekannt. Die Adressen auf .hamburg gibt es jetzt seit zwei Jahren – es braucht seine Zeit, bis die sich durchsetzt“. Bis Mitte September 2016 registrierten insgesamt 25.576 Personen und Unternehmen eine .hamburg-Adresse. Davon entfielen aber nur 2168 auf das Jahr 2016.
Hamburgs Politiker mischen sich ein
Die Hamburger Politiker sehen die magere Nachfrage nach der regionalen TLD eher kritisch. Sie wollen schneller Ergebnisse sehen und fordern vor allem die öffentlichen Unternehmen auf, die .Hamburg-Domainadressen einzuführen. Zudem würden viele Hamburger gar nicht wissen, dass die Toplevel-Domain verfügbar ist. Vor allem der FDP-Politiker Kruse drängt: „Mit den derzeitigen Zahlen wird sich .hamburg nicht zu einer attraktiven Top-Level-Domain entwickeln.
Oliver Süme bleibt bei aller Kritik gelassen und sieht die TLD „ auf einem guten Weg“. Erste Verträge mit öffentlichen Unternehmen wie der Stadtreinigung seien bereits geschlossen. Er erklärt die geringe Nachfrage so: „Speziell im ersten Jahr habe man viele Registrierungen verzeichnet, die nach dem Prinzip „First come, first serve“ erfolgt waren – viele Unternehmen und Bürger sicherten sich ihre .hamburg-Adressen. Ob die im zweiten Jahr weniger starke Nachfrage, wie es aus der FDP vermutet wird, auch mit einer schlechteren Google-Platzierung zu tun hat, ist umstritten“ und führt gegenteilige Studien an.
Um allerdings die Erfolge der anderen regionalen TLDs .berlin oder .bayern zu erreichen, ist noch viel Werbung und Aufklärungsarbeit in der Elbmetropole nötig.