Zahlungsabwickler Swift gibt mehrere Cyberangriffe zu
Der globale Zahlungsabwickler Swift gerät immer mehr in Erklärungsnot. Vor einigen Monaten erbeuteten Hacker von der Zentralbank Bangladeschs rund 81 Millionen Dollar und das nur durch gefälschte Überweisungen. Damals hatte Swift beschwichtigt und von einem „bedauerlichen Einzelfall“ gesprochen. Bangladesch und Swift hatten sich gegenseitig die Schuld an dem gelungenen virtuellen Bankraub zugesprochen , die Ermittlungen dazu aber unter Ausschluss der Öffentlichkeit geführt. Es wurde von einer „dauerhaften Bedrohung“ gesprochen und „die Täter passten sich an neue Gegebenheiten an“.
Offener Brief an zugehörige Banken
Doch jetzt kommen weitere Details von anderen Hackerangriffen an die Öffentlichkeit und setzen das Unternehmen mit Sitz in Brüssel unter Druck unter Druck. Es gab in der jüngsten Vergangenheit weitere Hackerangriffe, die Banken geschädigt hätte, teilte Swift in einem offenen Brief an Kunden und Partner mit Zudem sei von weiteren Cyberangriffen auszugehen, die sich in Vorbereitung befinden könnten.
Swift forderte alle angeschlossenen Banken auf, die eigenen Sicherheitsvorkehrungen zu überprüfen und erweiterte Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Zusätzlich teilte das Unternehmen mit, dass alle Sicherheitsupdates der Geldinstitute bis zum 19. November 2016 auf dem neuesten Stand sein müssten, sonst würden die säumigen Banken an andere Geldinstitute oder Aufsichtsbehörden gemeldet.
Banken fordern Änderungen bei Swift
Renommierte Banken fordern nach den erneuten Cyberangriffen generelle Veränderungen bei Swift. Das System sei zu anfällig geworden. Dadurch,m dass die Hacker in Bangladesch den Swift-Computer übernehmen und ungestört Überweisungen autorisieren konnten und das bankeneigene IT-System zu leicht zu überwinden war, wurden der Bank of Bangladesh ein Millionenschaden zugefügt. Swift müsse mehr auf die IT-Sicherheit der angeschlossenen Banken achten.
Das globale Zahlungsabwicklungssystem ist im Besitz von Geldinstituten, die sich zu einem Verbund zusammengeschlossen haben. Rund 11.000 Banken weltweit nutzen das System, deshalb muss Swift sicher sein. Dazu sagen Experten:“Wenn das Vertrauen in diese Sache zusammenbricht, haben wir ein Problem.“ Viele Institute haben nach eigenen Angaben bereits die Sicherheitssysteme verbessert und hoffen auf ein modernes Frühwarnsystem.