nur noch 16% offline
Das Deutsche Institut für Vertrauen und Sicherheit im Internet (DIVSI) hat eine aktuelle Studie zur Internetpräsenz und -nutzung in Deutschland erstellt und veröffentlicht. Darin werden die Akzeptanz und Nutzung aber auch Ablehnung des Internets beleuchtet. Die „Kernaussage“ der Studie belegt aber eine wachsende Akzeptanz des Mediums Internet – wenn auch unter Vorbehalt.
Vielschichtige Ergebnisse einer ausführlichen Studie
DIVISI Kammerpräsident Matthias Kammer hat die Ergebnisse der Studie vor kurzem in Berlin präsentiert. Er spricht von geteiltem Optimismus und Pragmatismus. Die Deutschen ließen sich durch zahlreiche Internetskandale und Cyberkriminalität nicht mehr so sehr abschrecken, wie noch zu Beginn. Das Internet sei „angekommen“, obwohl immer noch jeder Sechste im Land offline sei.
Von den befragten Personen sehen 72 % weniger die Gefahren durch Internetkriminalität und Datendiebstahl als die großen Chancen, die sich durch das Medium eröffnen. Doch mehr als die Hälfte der Befragten – nämlich 68% – bezweifeln gleichzeitig, dass ein umfassender Datenschutz im Internet überhaupt möglich ist. Matthias Kammer sagt dazu: „Es hat sich eine realistische, aber auch sehr pragmatische Grundhaltung in Sicherheitsfragen etabliert, teils gleichgültig, teils resigniert“.
Bedenklicher Umgang mit Datensicherheit
Die Studie stellt aber auch fest, dass viele Nutzer kaum über Datensicherheit nachdenken. Vor allem jüngere Personen geben schnell persönliche Daten frei, um an Sonderfunktionen, wie etwa Apps zu gelangen. Das trifft vor allem für Smartphone-Nutzer zu, deren Anteil innerhalb der letzten vier Jahre von 16 auf 68 % gestiegen ist. Die gesamte Online-Nutzung liege derzeit bei 58 %.
Ablehnung und Überforderung beim Internet
Die Studie stellt fest, dass rund 16 % der Menschen in Deutschland das Internet gar nicht nutzen. Darunter befinden sich meist ältere Menschen und „Verweigerer“, die von den neuen Medien überfordert sind.
Ein Drittel aller Befragten spricht sich selbst zu wenig Kompetenz zu, um das Internet und seine Möglichkeiten umfänglich zu nutzen. Dabei sei gerade die Nutzung digitaler Medien heutzutage der Schlüssel zur sozialen Teilhabe. Wer sich nicht „souverän“ genug fühlt und das Internet ablehnt, wird schnell ins Abseits gedrängt. Dann würde die digitale Gesellschaft auseinanderdriften.Trotz dieser Vorzeichen bleibe der Internetoptimismus im Aufwärtstrend.