Satiredomain: Böhmermann braucht neue Gags

9. Mai 2016 | Von | Kategorie: Domain News, Domain Smalltalk

Satiriker Böhmermann will Gags von Zuschauern kaufen

Seitdem der Satiriker Jan Böhmermann wegen eines Schmähgedichtes über den türkischen Premier Erdogan in die Schlagzeilen geraten ist, liegt seine Late Night Show „ Neo Magazin Royale“ auf Eis. Die Staatsanwaltschaft ermittelt nach einer Anzeige des Staatschefs wegen Beleidigung.

Der türkische Premier hatte ein formelle Anfrage an die Bundesregierung gestellt, die „ Beleidigungen des Herrn Böhmermann“ nach § 103 StGB gerichtlich zu verfolgen. Kanzlerin Merkel hatte das Gedicht als „bewusst verletzend eingestuft und die Bundesregierung hat dem Verlangen des Recep Tayyip Erdogan nachgegeben.

Böhmermann geht wieder auf Sendung
Nachdem Vorfall und einem großen Medieninteresse hatte sich Jan Böhmermann etwas aus der Öffentlichkeit zurückgezogen und die Aufzeichnungen seiner Sendung ruhen lassen. Die New York Times zitierte den Satiriker dann mit folgenden Worten: „…es ist „hart, lustig zu sein in der deutschen Sprache“. Die Stellung des Verbs am Ende von Sätzen mache es schwieriger als im Englischen. „Du weißt nie, was ein Deutscher dir sagen will, bis er zu Ende gesprochen hat.“ und veröffentlichte dann ein längeres Interview, in der auch die Anzeige wegen Beleidigung thematisiert wurde.

Kurz darauf gab Böhmermann bekannt, dass die vierwöchige Pause des „Neo Magazin Royale“ nun beendet werde und die Aufzeichnungen für die nächste Sendung in Köln aufgezeichnet wird. Das Magazin wird am 12.Mai online gestellt und später im TV Kanal NEO ausgestrahlt. Neu ist die Idee der Sendungsmacher , die Böhmermann im Detail in einem Video vorgestellt hat.

Böhmermann zahlt für gute Witze
Jan Böhmermann wird in seiner ersten Sendung keine eigenen, sondern gekaufte Gags von Zuschauern vortragen. Zur Vorbereitung der Sendung rief er die Netzgemeinde auf, bis zum 10. Mai gute Witze, die nicht länger als 300 Zeichen sind, einzureichen. Und erklärte auch gleich, was einen guten Gag ausmacht. Als Honorar bietet Böhmermann 103 Euro für Gags, die es in die Sendung schaffen. Das ist ein kleiner Seitenhieb gegen den Paragraphen 103, der seit der Kaiserzeit „Majestätsbeleidigung“ unter Strafe stellt. Der Paragraph soll nun – nachdem es keinen deutschen Kaiser mehr gibt – endgültig abgeschafft werden. Doch Böhmermann droht weiterhin ein Prozess, denn noch ist der Paragraph in kraft.

 

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