TUI verkauft Tochtergesellschaft Hotelbeds

Es war eine richtige Domain Bieterschlacht, bei der sich die Konkurrenten bis zur Rekordsumme von 1.17 Milliarden Euro „hochgeschaukelt“ haben. Der Reisekonzern TUI hat sich jetzt von der Tochtergesellschaft Hotelbeds getrennt. Das Online- Buchungsportal hotelbeds.com ist für mehrere Bewerber interessant, die das gut laufende Unternehmen mit Sitz auf Mallorca übernehmen möchten.

Hotelbeds ist eine Internetdatenbank mit einem Angebot von 70.000 Hotelbetten und einem Umsatz von 4.3 Milliarden Euro. Das Portal vermittelt frei Hotelbetten an freie Internetportale, Online-Reisebüros und auch große deutsche oder internationale Reiseveranstalter, wie Alltours oder DerTours. TUI konnte im Jahr 2015 immerhin 69 Millionen Betriebsgewinn von Hotelbeds verbuchen.

Trotzdem hat sich das Unternehmen zum Verkauf entschlossen und begründet diesen Schritt mit einer „Neuausrichtung“ und Konzentration auf ein Gesamtpaket rund um den perfekten Urlaub an Land oder auf dem Wasser. Hotelbeds passte also nicht mehr in das neue Konzept und wurde deshalb auf dem offenen Markt angeboten.

Mehrere Interessenten für „Bettenbank“
Angebote für Hotelbeds kamen von mehreren Bewerbern. Unter der Vermittlung von der Deutschen Bank und Merril Lynch boten u.a. die schwedische Finanzfirma EQT und das britische Unternehmen Cinven. Zusammen mit Canadian Plan erhielt Cinven letztendlich den Zuschlag für die Summe von knapp 1.2 Milliarden Euro. Die beiden Unternehmen hatten sich zuvor an der Auktion der Bettenbank Global Travel Distribution (GTD) des Schweizer Konzerns Kuoni geboten, wurden aber von EQT überboten.

Verkaufserlös liegt deutlich über Erwartungen
Der Verkaufserlös von rund 1.2 Millionen Euro liegt deutlich über den Erwartungen von TUI und überrascht auch die Analysten von Morgan Stanley, die einen Erlös von „nur“ 750 Millionen Euro erwartet hätten. So liegt der Erlös deutlich über dem Buchwert des Unternehmens, was den Firmenchef von TUI freut. Fritz Joussen hat mit dem Geld große Pläne. Er will die Hotelkapazitäten in beliebten Urlaubsregionen ebenso ausbauen, wie das Segment Kreuzfahrten mit eigenen Schiffen verstärken.