Domainstreit: WIPO erkennt FC Bayern Domainrechte zu
Der FC Bayern hat bei der WIPO auf Rückführung einer Domain geklagt. Die Klageschrift wurde der WIPO am 20.Januar 2016 zugestellt. Der Anwalt der FC Bayern München AG – dem Unternehmen hinter dem renommierten Fußballclub – hatte auf Übertragung der Domain thebayernmunichsoccershop.com geklagt.
Der Inhaber der Domain hatte Fanartikel des Fußballclubs und auch Shirts unter dem Namen „offizieller Onlineshop des FC Bayern“ auf dem amerikanischen Markt online angeboten. Der FC Bayern sah darin seine Rechte als Markeninhaber verletzt und forderte den Domaininhaber zur Einlassung auf.
Laut WHOIS Eintrag handelt es sich um eine Person namens Reed Rick, der als Standort „luwei duichengduo of Fulemuhuayuan, South Australia, the United States of America„ angegeben hatte. Da dieser Ort in den USA nicht existiert und wahrscheinlich auch der Name falsch war, ließ sich der Klagegegner nicht auf die Aufforderung zur Gegendarstellung ein und so wurde das UDRP Verfahren ohne Erklärung des Domainbetreibers eröffnet.
FC Bayern gewinnt UDRP Verfahren
Der Panelist Jacob Chen gab den Anwälten des bayerischen Traditionsvereins in vielen Punkten Recht. Der Name „ FC Bayern München“ sei weltweit bekannt und als Marke anerkannt, daran ändere auch der Zusatz „soccershop“ nichts. Auch die englische Version von München „Munich“ verringere nicht die Verwechslungsgefahr mit anderen Clubs oder Domains. Zudem sei der Domaininhaber weder Kunde noch Lizenznehmer des Münchener Fußballvereins und hatte auch keine Erlaubnis zum Wiederverkauf von Artikeln, die in Relation zum FC Bayern stehen.
Der Panelist stellte die Bösgläubigkeit der Domainregistrierung fest und entschied am Ende des Verfahrens zugunsten des Klägers. Am 07.März 2016 erging der WIPO Beschluss, dass thebayernmunichsoccershop.com an die FC Bayern München AG übertragen wird. Laut WHOIS Eintrag ist die Rückführung an den Fußballverein noch nicht rechtskräftig vollzogen. Für den Fußballverein ist das verfahren der UDRP Klagen nicht neu. Seit dem Jahr 2000 forderten die Münchener bereits mehrfach die Rückübertragung von Domains.