Vatikan will .catholic-Domainadressen anbieten
Nicht nur weltliche Unternehmen und Organisationen präsentieren sich im Internet – auch der Vatikan stellt sich zunehmend online dar. Vor einigen Jahren reifte die Idee, eine eigene Domain für religiöse Präsenzen zu registrieren. Also sicherte sich der Vatikan die generische Toplevel-Domain .catholic. Ein wichtiger Grund war der Schutz vor allgemeinem Missbrauch der .catholic-Domains durch weltliche Nutzer. Zudem sollte der katholische Glaube strukturierter im Internet dargestellt werden und religiöse Domains einen Wiedererkennungswert durch die Endung erhalten
Das war bereits 2013 und seitdem wurde die TLD nicht weiter verwendet. Kurz nach der Freigabe von der ICANN und den Kauf für rund 165.000 Euro registrierte der Heilige Stuhl die Toplevel-Domain auch für kyrillische, arabische und chinesische Schriftzeichen. Monsignore Paul Heutig, erster Sekretär des Päpstlichen Medienrats, sprach von bürokratischen und technischen Hürden, die zu überwinden seien, bevor die Top-Level-Domain endgültig online gehen könnte und die Vergabe der Domainadressen startet.
.catholic-Domains an religiöse Themen gebunden
Der Medienrat hat jetzt eine Arbeitsgruppe berufen, die an der Vermarktung der kirchlichen Toplevel-Domain arbeiten sollen. Koordinator und Leiter der Arbeitsgruppe ist Mauro Milita. Der Informatiker war zuvor als Chef des Radiosenders Radio Vatikan zuständig.
Der Heilige Stuhl plant die Vergabe von .catholic-Domain Adressen an Bistümer, Diözesen Kirchgemeinden oder katholische Schulen oder Universitäten sowie Krankenhäuser. Domainadressen können nur kanonische Institutionen registrieren. Damit will die katholische Kirche im Internet als geschlossene Einheit deutlich präsenter werden. Private Gläubige oder katholische Blogger können keine der .catholic-Domain Namen registrieren.
Wann die Vergabe der .catholic-Domains beginnt, ist noch unklar. Ebenso unbekannt ist bisher die Frage, welche Gebühren vom Vatikan für die Domain Registrierung erhoben werden und ob es weitere Vorgaben für die Interessenten gibt. Papst Franziskus hat sich schon den neuen Medien geöffnet. Er postet seit März regelmäßig Kommentare und News auf Instagram und hat weltweit Millionen gläubige Fans, die ihm auch online folgen.