Anonymus enttarnt Fremdenhasser auf Facebook
Die Hetze gegen Flüchtlinge macht auch vor dem Internet nicht halt. Im Gegenteil, die sozialen Netzwerke sind voll von hasserfüllten Kommentaren gegen die Menschen, die in Europa und Deutschland Schutz suchen. Für manche Nutzer scheint das Posten von Hasskommentaren eine Art „Sport“ zu sein, den sie im Schutz der Anonymität besonders intensiv betreiben. Aber nicht mehr lange, denn jetzt stellte eine Hacker-Falle die Unruhestifter auf Facebook bloß.
Neue Anonymus-Aktion: Hacking gegen Hetze
Eine Gruppe des Hackernetzwerkes Anonymus hat nun mit einer Aktion die besonders „aktiven“ Hetzer auf Facebook ausfindig gemacht und in eine Hackerfalle tappen lassen.
Aufhänger und Aufreger war der Account eines angeblichen Michael G., der in einem Beitrag über Gutscheine der Sozialbehörde Chemnitz berichtete. Diese Gutscheine über ein Handyguthaben im Wert von 200 Euro sollten Flüchtlingen zu Gute kommen. Dazu noch ein paar hetzende Worte gegen soziale Ungerechtigkeiten und schon wurde eine Hasswelle losgetreten. Die Kommentare von privaten Nutzern wurden immer heftiger und Pegida teilte Fotos des angeblichen Gutscheines auf eigenen Blogs. Und viele Nutzer tappten dann in die Anonymus-Falle und teilten diesen Beitrag.
Hassbeitrag stellt Nutzer bloß
Eine Schadsoftware „verwandelte“ den angeblichen „Hassbeitrag“ nach der Teilung. Statt des gefälschten Artikels von „Michael Gerlach“ erscheinen folgende Worte: „Ich bin ein strohdummer Nazi. Ich verbreite Hetze über das Internet und teile sämtlichen Dreck ohne Überprüfung.“
Eine peinliche Geschichte, mit der Anonymus den Finger in die Wunde legt. Immer mehr Hetzer putschen die sozialen Netzwerke auf, verbreiten Hasskommentare und Lügen, die von einer unwissenden Menge angenommen, weiter aufgebauscht und verbreitet werden. Die Hacker von Anonymus wollen mit dieser Aktion aufzeigen, dass einfach zu viele Menschen den Postings und Artikeln aus Internet und presse glauben, ohne den Wahrheitsgehalt der Meldungen auch nur ansatzweise selbst zu überprüfen. Das kann fatale Folgen haben, vor denen auch Anonymus eindringlich warnt.