Webanalyse zur Domainkriminalität: deutlich mehr Spam
Im letzten Jahr hatte Symantec in einer Statistik hervorgehoben, dass das weltweite Spamaufkommen die niedrigste Quote seit dem Jahr 2003 erreicht hätte. Doch seit dem Sommer 2015 ist diese Statistik nicht mehr gültig und der Trend ist seitdem durchweg negativ. Das Spamaufkommen scheint unaufhörlich zu wachsen und „müllt“ die Postfächer der Nutzer zu.
Neue Analysen von Web.de und GMX vorgestellt
Die Anbieter GMX.de und Web.de haben vor kurzem eine gemeinsame Analyse des aktuellen Spamaufkommens erstellt und jetzt veröffentlicht. Demnach stieg der Anteil von Spam-Mails von Juni bis Dezember 2015 von 49.7 % auf 54.1 %. Zeitgleich stieg der Anteil der Schadmails deutlich an.
Die Provider stellten in der Analyse weiterhin fest, dass der Anteil der Spammails weiter wächst. Weltweit werden täglich rund 106 Millionen Spam-Mails versandt. Die Anti-Spam-Sezialisten von GMX und Web.de filterten aus diesem Aufkommen rund 31 Millionen Mails heraus, die Schadsoftware enthielten. Im Vorjahr waren es „nur“ 6 Millionen schädliche Mails.
Mehr Endgeräte – mehr Spam?
Experten vermuten, dass hinter dem deutlichen Anstieg der Spam-Mails auch die veränderte Nutzerlandschaft steckt. Es werden heute in den Haushalten deutlich mehr Endgeräte verwendet. Nahezu jedes Familienmitglied besitzt einen eigenen PC, ein Smartphone oder Tablet. Damit vervielfachen sich die Möglichkeiten für professionelle Hacker, die Geräte mit Spamwellen zu überziehen. Häufig setzen die Cyberkriminellen Botnetze ein und verwenden Wegwerf-Domains zur Erstellung und Versendung der Spam-Mails. So wird der Absender verschleiert und die Hacker können immer wieder neue Angriffe starten.
Die Nutzer selbst merken häufig nichts von den unerwünschten Mails, denn die werden bei den Providern meist herausgefiltert. Die Hardware ist dann bei verantwortungsvollen Besitzern zusätzlich durch Virenscanner und Antivirenprogramme geschützt. Antiviren-Spezialisten forschen im Internet nach den neuen Viren und machen sie unschädlich. Zusätzlich werden die „Trends“ und Methoden der Hacker erforscht, um wirkungsvolle Strategien gegen Cyberangriffe zu entwickeln.
Strategien gegen Spam
Wirkungsvollen Schutz gegen Cyberattacken bieten stets aktuelle Antivirenprogramme. Zusätzlich sollten die Nutzer aufmerksam sein und die wichtigste Regel beachten: Nicht jede Mail öffnen und keine Links direkt in der Nachricht anklicken oder direkt auf die Spam-Mail antworten. Ein zurückhaltenden Umgang mit Informationen schützt ebenfalls. Nicht immer muss gleich die Mailadresse angegeben werden. Der Einsatz von mehreren Adressen für den privaten und geschäftlichen Gebrauch ist sinnvoll.