IS-Terrorpropaganda im Internet: Island schließt .is-Domains
Die Toplevel-Domain .is ist das Länderkennzeichen des Staates Island. Leider wird diese Domainendung anscheinend verstärkt von der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) als Propagandawerkzeug genutzt. Ein Journalist der Computer Postillon berichtet, das der IS .is-Domainadressen führt, unter der 56.000 Webseiten registriert sind.
Die isländische Netzbehörde ISNIC hat auf diese Berichte reagiert und festgestellt, dass bereits seit 2015 einen Islamistengruppe die Domain www.khilafah.is registriert hat und von dort aus massiv um Kämpfer wirbt, Terrorpropaganda verbreitet und Drohungen gegen andere Staaten, u.a. die USA oder Frankreich ausspricht. Die Domains enthalten zusätzlich Nachrichtenblogs in arabischer Sprache.
ISNIC schließt Domains
Nach der Prüfung der Inhalte hat die ISNIC alle Domains, die dem Terrornetzwerk zugeordnet werden konnten, geschossen. In einem Interview mit dem isländischen Rundfunk betonte der ISNIC-Leiter zudem, das ab sofort „alle arabischsprachigen Websites mit der Endung .is“ intensiver überwacht werden. Damit soll ausgeschlossen werden, dass der IS die Domainendung Islands weiter kompromittiert und seine widerliche Propaganda verbreitet.
Islands Premierminister Sigmundur David Gunnlaugsson zeigte sich in der isländischen Presse empört über den Missbrauch der isländischen Domains durch den IS und bezeichnete den Vorgang als „kriminelles und monströses Verhalten“. Besonders empörend ist die Darstellung der isländischen Natur und Landschaften, die potentiellen Kämpfern als „Bonus“ für gute Einsätze versprochen wird.
TDL .is ist frei für Registrierungen
Die TDL .is ist die Länderdomain von Island und frei für Registrierungen aus aller Welt. Unternehmen, Privatpersonen und Vereine können jederzeit einen freien .is-Domainnamen registrieren und nutzen. Das hat sich der IS zunutze gemacht. Fraglich ist nur, warum nicht bereits bei der Domainregistrierung aufmerksamer hingeschaut wurde. Der Registrator und die ICANN hätten bereits im September 2015 reagieren müssen, denn schließlich hat sich der IS zu jener Zeit ganz offiziell als Domainbetreiber registriert. Es ist an der Zeit, den Terror auch massiv im Internet zu bekämpfen und der Stopp von Terror-Domains ist ein wichtiger Schritt.