Streit um die Domain lienz.at geht in die nächste Runde
Seit mehreren Jahren tobt ein erbitterter Domainstreit zwischen der Stadtverwaltung Lienz und dem Adligen Karl-Heinz R.z.S. Der deutsche Unternehmer, ist Besitzer der Internetdomain lienz.at und führt die Domain angeblich als Buchungsplattform für Unterkünfte in und um Lienz.
Die Stadtverwaltung hat sich die Domainpräsenz genauer angesehen und festgestellt, dass scheinbar alle Buchungsanfragen im „Nichts“ landen und auch nicht beantwortet werden. Der Stadtrat hat die Webseite deshalb als „Fake-Domain“ eingestuft. Laut Bürgermeisterin Blahnik wurde dem Fürsten sogar ein Domain-Kaufangebot unterbreitet. Die Stadt hatte 15.000 Euro für die Lienz Domain geboten, doch der Deutsche lehnte bisher immer ab und will die Plattform alleine betreiben.
Die Fake-Domaininhalte schaden der Stadt Lienz
Die Bürgerschaft von Lienz ist sich einig: Diese Fake-Domain-Inhalte schaden dem touristischen Ansehen und deshalb sollte die Domain unbedingt in den Besitz der Stadt übergehen, damit die Domaininhalte überarbeitet werden können. Ein teurer Prozess sollte allerdings vermieden werden, deshalb sucht Lienz nach einer außergerichtlichen Domaineinigung.
Karl-Heinz R. hat sich in einem Interview mit dem ORF zu dem Streit geäußert. Er gibt zu, dass die Domainseite „im Dornröschenschlaf“ liegt und auch nach einem Neustart nicht optimal betreut wird. Zusätzlich betont der Fürst, er hätte seinerseits die Linz-Domain der Stadt zum Kauf angeboten, aber bereits 2003 eine Absage bekommen. Als Grund hatte die Stadt Geldmangel angegeben, aber zu jener Zeit den Betrieb der Domain-Webseite durch den Unternehmer begrüßt. Der Fürst hatte die Domainadresse von einem thailändischen Domainhändler gekauft, sich aber nur sehr mäßig um den Aufbau und Betrieb gekümmert. Er behauptet bis heute, von der Stadt Lienz die Erlaubnis erhalten, die Domain frei zu führen. Lediglich „rassistische oder sexuelle Inhalte“ seien ihm untersagt worden.
Ex-Bürgermeister Hibler, der den „Fall Lienz Domain“ vor 12 Jahren betreut hat, bestreitet, dem Adligen jemals die Erlaubnis zum Betrieb der Internetpräsenz gegeben zu haben. Da aber auch der Fürst eine gütliche Einigung wünscht, hofft nun die Stadt auf einen Domainverkauf und ein endgültiges Ende des zähen und sinnlosen Domain-Streits.