China und das Internet: große Nachfrage nach Domains
Domainhändler reiben sich die Hände, denn seit einiger Zeit steigt die Nachfrage chinesischer Kunden nach Domainadressen rasant an. Mit rund 780 Internetdomains pro Wochen decken die Kunden aus China rund 50% des gesamten Transaktionsvolumens im Domainhandel ab. Dabei lag die Anzahl der Domaintransaktionen aus China im Jahr 2014 noch bei verschwindend geringen 9% und rund 60 Anfragen für Domainnamen pro Woche. Vor allem Investoren kaufen überdurchschnittlich große Mengen an Webdomains ein und glauben an einen erfolgreichen Wiederverkauf mit entsprechender Wertsteigerung der Domains.
Domainkäufe folgen den Aktienmärkten
Viele Investoren aus China und Asien sind erst vor kurzem in den internationalen Domain-Handel eingestiegen. Im Gegensatz zu vielen europäischen Unternehmen, die durch entsprechende Domains das Firmenimage verstärken oder effektivere Produktwerbung betreiben möchten, ist für Chinas Unternehmenselite der Wert einer Domain-Adresse wichtiger.
Deshalb werden große Mengen an Premiumdomains aufgekauft. Dahinter steht eine vermutete Wertsteigerung, die sich am asiatischen Aktienindex orientiert. Zusätzlich hat das Strategiepapier „Internet Plus“ der Regierung einen Run auf Webadressen und Internetservices ausgelöst. Findige Domainhändler hoffen darauf, die erworbenen Internet-Domainadressen wieder mit Gewinn zu verkaufen, denn die Regierung will den Ausbau des Internets für die Bevölkerung schneller vorantreiben. Dazu sind auch Domain-Namen wichtig, die in Zukunft von den neuen Investoren angeboten werden.
Zahlen bringen Glück – generische Domains in China gefragt
Die Chinesen glauben fest an die Verbindung von Zahlen und Schicksalen. Deshalb sind generische und numerische Domainadressen besonders interessant für die Käufer, die sich auf einen Ansturm der chinesischen Kunden vorbereiten.
Die Kölner Domain-Handels-Plattform Sedo hat vor kurzem alle Statistiken ausgewertet.
Das deutsche Unternehmen berichtet, dass die Preise für dreistellige numerische Domains förmlich explodiert sind und führt als Beispiel die Domain 123.com an. Diese Art von Domainadressen kostete in der Vergangenheit rund 3.000 Euro – wird jetzt aber bereits für den fünffachen Preis verkauft.