Domainhacker drohen 30 Jahre Haft!

24. September 2015 | Von | Kategorie: Domain News, Domain Sicherheit

Gerichtsverfahren in den USA: russische Hacker bekennen sich schuldig

Die Domainkriminalität nimmt manchmal unglaubliche Ausmaße an, wie ein Gerichtsverfahren in den USA jetzt zeigt. Angeklagt ist der russische Hacker Wladimir Drinkman und 4 weitere Mitglieder seiner Cybergruppe. Die amerikanische Staatsanwaltschaft wirft den Cyberkriminellen den Diebstahl von Identitäten und ca. 120 Millionen Kreditkartennummern vor. Der Schaden beträgt etwa 300 Millionen Dollar.

Drinkman und seine Hackergruppe verschafften sich jahrelang Zugang zu den Computersystemen internationaler Unternehmen weltweit. Gehackt wurden u.a. die Domain Server von Firmen, Ingenicard, Diners Singapore, Visa Jordan, JetBlue, Dow Jones, JCP, 7-Eleven oder auch NASDAQ. Zwischen den Beutezügen, die großen finanziellen und ideellen Schaden in den Firmen anrichteten, tauchte Wladimir Drinkman immer wieder unter und verwischte seine Spuren gekonnt. Trotzdem wurde er im Jahr 2012 von Zielfahndern in Amsterdam festgenommen und in die USA ausgeliefert, wo er bis jetzt auf seinen Prozess wartete.

Hacker legt Geständnis ab: 300 Millionen Dollar Schaden
Nach anfänglichem Leugnen und der Verweigerung einer Aussage bekannte sich Drinkman jetzt überraschend schuldig und legte ein umfangreiches Geständnis ab. Er räumte alle Diebstähle ein und berichtete auch, dass bei den Einbrüchen in die Server diverse „Platzhalter“ installiert wurden, um später zurückzukehren und weitere Daten abzuziehen. Diese – vorwiegend privaten – Datensätze (Kundendaten, E-Mail-Adressen und / oder Log-ins) wurden dann im Internet zum Kauf angeboten.

Hohe Freiheitsstrafen drohen der Hackergruppe
Das Gerichtsverfahren wird von dem vorsitzenden Richter Jerome Simandle geführt. Nach dem umfänglichen Geständnis des russischen Hackers muss er ein Urteil fällen und den Kriminellen aus dem Verkehr ziehen. Die hohe kriminelle Energie, der große materielle und immaterielle Schaden sowie die Schwere des Verbrechens könnten die Hackergruppe für bis zu 30 Jahre in das Gefängnis bringen. In einem ersten Resümee auf die Aussagen sprach Richter Simandle von diesem Verbrechen als dem „schwersten seiner Art, das jemals in den Vereinigten Staaten verfolgt wurde”.

Sicherheitsexperten weltweit hoffen durch die Verhängung einer hohen Freiheitsstrafe auf einen abschreckenden Effekt für andere Hacker und Cyberkriminelle.

 

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