Regeländerung bei Zeichenbegrenzung: Wird Twitter zum Messenger?
Der Kurznachrichtendienst Twitter hat eine weitere Regeländerung angekündigt und auch gleich seit Juli durchgesetzt. Im Fokus des Unternehmens: die 140 Zeichen Regel für Direktnachrichten, die User bisher zur Zusammenfassung von Nachrichten zwang. Twitter erweitert die Zeichengröße auf bis zu 10.000 und wird damit praktisch zum Messenger. Dabei waren die Kurznachrichten DAS Markenzeichen des Dienstes und wurden ja auch eifrig für Milliarden Nachrichten pro Tag genutzt.
Vor einigen Monaten gab es bereits eine wichtige Änderung beim Twitter Service. Mussten sich die Nutzer in der Vergangenheit als Follower registrieren um Direktnachrichten von einer bestimmten Person zu erhalten, ist dies nun nicht mehr notwendig. Jetzt können alle Twitter-User von allen anderen Personen Direktnachrichten erhalten, ohne jemandem virtuell zu folgen.
Auch neu und seit Kurzem zugänglich ist die Möglichkeit, Direktnachrichten an mehrere Personen und Gruppen zu schicken. Auch bei dieser Funktion müssen die Nutzer keine Follower von Gruppenchats sein. Was bei Whatsapp schon länger gang und gäbe ist, macht jetzt auch bei Twitter das Versenden von Direktnachrichten an mehrere Personen unproblematisch und komfortabel.
Twitter unter Druck: die Konkurrenz wächst
Anscheinend passt sich Twitter mit dieser Regeländerung der jüngeren und frischen Konkurrenz an, die unerbittlich Marktanteile erkämpfen will. Zu den besonders schnell wachsenden Mitbewerbern gehört Whatsapp, das auch Bildnachrichten in den Messaging-Service aufgenommen hat. In diesem Segment steht Twitter aber gut da, denn den Bilderservice für Direktnachrichten gibt es dort schon seit gut zwei Jahren.
Twitter als Messenger: Bye Bye Kurznachricht?
Domainworld ist voll mit Netzwerken, Chats, Blogs und Plattformen, auf denen dargestellt, erzählt und manchmal auch genüsslich nachgetreten wird. Twitter ragte aus der Menge als Plattform heraus, auf der man sich kurzfassen musste. Da waren ellenlange Nachrichten voller Sinnlosigkeiten von vor-hinein ausgeschlossen. Verliert der Kurznachrichtendienst nach der 140-Zeichen-Regeländerung vielleicht an Attraktivität für eilige Nutzer, die sich kurzfassen wollen und auch nur eine kurze Antwort erwarten ?