AT&T kooperiert mit US-Geheimdienst

19. August 2015 | Von | Kategorie: Domain News, Domain Sicherheit

AT&T gewährte US-Geheimdienst Zugang zu E-Mails

Der US-Telekommunikationsanbieter AT&T hat als „freiwilliger Helfer“ anscheinend dem amerikanischen Geheimdienst NSA den Zugang zu Milliarden E-Mails gewährt, die über durch die Domain-Netzwerke des Unternehmens gesendet wurden. Nach Medienberichten der „New York Times“ lobte die NSA diese Zusammenarbeit als „ ausgesprochen effizient“. Auch Pro Publica bestätigte diese Aussage und berief sich auf Dokumente des ehemaligen NSA Mitarbeiters Edward Snowden.

Snowden ist weltweit als „Whistleblower“ bekannt geworden. Nach seinem Ausstieg aus dem Geheimdienst veröffentlichte Snowden brisante Daten und berichtete über Spionage-Affairen der NSA aus den Jahren 2003 bis 2013. Seit 2013 lebt der US-Amerikaner in Russland im politischen Asyl. Die US Justiz wirf Snowden Spionage und Geheimnisverrat vor und sucht ihn mit internationalem Haftbefehl.

AT&T arbeitet NSA bereits seit 2011 aktiv zu
Als Snowden an die Öffentlichkeit ging und im Jahr 2013 auch AT&T als Zuträger für die NSA nannte, ging es laut Behörden nur um das Abhören von Festnetzgesprächen im kleineren Rahmen. Handys und E-Mail-Verkehr sollten nicht betroffen sein.

Die Realität sieht ganz anders aus, denn bereits seit dem Jahr 2011 hatte die NSA über AT&T freien Zugang zum Datenfluss von 1.1 Milliarden Handygesprächen – und das täglich.

Zusätzlich zu den täglichen Überwachungen nahm AT&T auch an dem Programm „Fairview“ aktiv teil und gab die Internetverbindungen des UN-Hauptquartiers in New York zur Überwachung durch NSA Mitarbeiter frei. Das Spionageprogramm „Fairview“ läuft bereits seit 1985 und kostete die USA jedes Jahr fast 189 Millionen Dollar. Die Regierung hat der UNO aber nach dem Bekanntwerden des Vorfalls zugesagt, die Leitungen des Hauptquartiers nicht mehr zu überwachen.

Weitere Konzerne als „Zuträger“ enttarnt
Der Telekommunikationskonzern Verizon und dessen Tochtergesellschaft MCI hatten nach Dokumenten von Snowden ebenfalls der NSA zugearbeitet. Es wurden während des Programms „Stormbrew“ verschiedene Datensätze aus Telefongesprächen und E-Mailverkehr freigegeben. Über die Anzahl der Datensätze und den Zeitraum ist bis dato nichts Genaueres bekannt. Auch dieses Überwachungsprogramm kostet die USA pro Jahr rund 67 Millionen USD.

Ob beide Programme auch nach 2013 weitergeführt wurden, ist nicht bekannt, denn Edward Snowden berichtete nur bis zu diesem Jahr. Klar ist aber, dass die NSA den Handy- und Internetverkehr in den USA mithilfe der Telekommunikationsanbieter kontrolliert hat und weiterhin überwacht.

 

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