Facebook im TOR Domainnetzwerk ?
Facebook und das Thema Anonymität, das hat noch nie gepasst, ist Facebook doch dafür bekannt, dass es sich da sein eigenes Domainsüppchen kocht.
Bisher war es beinahe unmöglich, aus dem TOR Netzwerk heraus auf Facebook zuzugreifen. Jetzt bietet die Domain eine Möglichkeit, aber wirkliche Anonymität wird damit nicht gewährleistet.
Eigentlich nicht schwer zu verstehen, denn das hauseigene Sicherheitssystem ist ständig im Einsatz und versucht User davor zu bewahren, sich mit gehackten Domainaccounts herumschlagen zu müssen. Jetzt ist TOR aber gerade auf diesem Gebiet besonders aktiv, nämlich den angewählten Domains vorzugaukeln, dass der User eigentlich ganz woanders beheimatet ist, als die jeweilige Internetdomain zu erkennen glaubt.
Genau dies war aber der Grund, angeblich, wieso Facebook mit TOR so immense Probleme hatte. Ständig wechselnde Standorte deuteten dem Sicherheitssystem des sozialen Netzwerkes an, dass hier eventuell ein Domain-Bot-Netzwerk bei der Arbeit sei.
Soweit verständlich, wenn dies denn auch der wirkliche Grund ist. Experten sind sich hier nicht ganz so sicher, denn die bisherigen Datenschutzrichtlinien und Möglichkeiten zur Anonymisierung von Facebook sind nicht gerade vorbildlich. Facebook sieht es nämlich gar nicht gerne, wenn es nicht weiß, mit wem es zu tun hat. Klar ist schließlich dann ja auch nicht ganz so einfach, den jeweiligen User mit Werbung zu überschwemmen.
So grundsätzlich hakt es aber wohl eher an dem Anliegen, welche da so gar nicht zusammenpassen. TOR ist bestrebt dem Anwender Domainanonymität zu sichern und davon möglichst viel, Facebook möchte möglichst viele Informationen über den User haben und diese dann auch bitte verwenden dürfen. Daraus könnte man fast schon schlussfolgern, dass ein User entweder auf das TOR Netzwerk zurückgreift oder einen Facebook Account sein eigen nennt. Besser wäre es. Zumindest so lange, bis sich die beiden hier nicht der gleichen Linie verschrieben haben.
Wie dem auch sei, wurde jetzt ein Hidden Service im Netzwerk von TOR gestartet, damit es den Anwendern leichter fällt, Zugang zu Facebook zu erhalten. Oder wohl besser überhaupt einen Zugang zu Facebook zu erhalten. Sinnvoll wäre das, denn seit einiger Zeit steht in Diskussion, dass Mozilla Firefox TOR in Zukunft integrieren möchte. Da wäre natürlich eine passende Lösung gefragt. Schließlich wird kein User den Domainbrowser wechseln, nur weil eine einzige Seite damit nicht anwählbar ist und Firefox zählt viele Datenschutz interessierte Nutzer zu seiner Gemeinde.
Der Domain Hidden Service ist mit Sicherheit ein guter Anfang, wenn auch nicht die Lösung, denn geschützt sind damit nur die Verbindungen zwischen Facebook und Anwender. Anonym ist anders. Weder ist das Profil, noch der Zugriff anonym und genau das, ist ja Ziel von TOR.
Ob Facebook jetzt nachlegen wird, ist fraglich. Wohl könnte aber die Einbindung von TOR in den ein oder anderen Domain-Browser auch ein soziales Netzwerk dazu veranlassen umdenken zu müssen, es sei denn, man will riskieren, dass die User ihre Accounts brachliegen lassen oder gar löschen. Zwar liegt Facebook als soziales Netzwerk mit fast 600 Millionen Domainbesuchern „weit abgeschlagen“ auf Platz eins, doch das kann sich schließlich irgendwann einmal auch ändern, schon allein deswegen, weil die meisten User nicht nur Nutzer eines, sondern mehrerer sozialer Netzwerke sind.
Autor:
Wolfgang Wild, Domainsmalltalk