und wieder ist eine Stadt als DomainTLD im Netz vertreten …
Mit .koeln und .cologne wird bald die dritte Großstadt im Netz vertreten sein, doch präsentiert sich diese ein wenig anders als ihre beiden Vorgänger. Die Frage ist nur, ob man sich damit internationalisieren will oder um nicht in der Masse, die wohl noch kommen wird, unterzugehen.
Vom 14. Juli 2014 bis 12. August 2014 gab es die Limited Registration Phase bei .koeln und .cologne. Sehr bedeckt hält man sich, mit wie viel Erfolg diese an den Start gegangen ist. Der Zeitraum in dem sich bevorzugte Einrichtungen, wie zum Beispiel die Stadt selbst mit all ihren Körperschaften und Gesellschaften, Vereine, Gewerkschaften, Stiftungen etc. ihre stadteigene Domain sichern konnten.
Folgen wird die Landrush Phase, und zwar vom 26. August bis 04. September, die als Vorreservierungsphase dienen wird und auch diese Phase hat etwas Besonderes zu bieten. Zwar könnte man grundsätzlich von dem Fakt ausgehen ‚wer zuerst kommt …’, doch gilt hier wohl eher ‚wer abwartet spart’, denn der Preis reduziert sich täglich um 50%. Meine Güte, das ist ja fast so spannend wie Spekulationen an der Börse. Wohl dem, der von vornherein diverse Domainnamen zur Auswahl bereithält, damit auf jeden Fall einer davon noch registrierbar ist. Vorausgesetzt der Andrang ist auch wirklich so groß wie erwartet oder wohl besser erhofft.Am 05. September dann fällt der eigentliche Startschuss und .koeln und .cologne Domains können von jedem registriert werden, dem es beliebt. Wirklich von jedem? Das ist die Frage und die Beantwortung ist für den zukünftigen Domaininhaber gar nicht so einfach, muss er sich doch erst einmal durch all die ‚Rules & Policies’ wühlen. Wer sich jetzt fragend am Kopf kratzt, hat schon recht, denn man fragt sich wirklich, was es mit diesen, nicht einmal als Anglizismen durchgehenden, Begriffen auf sich hat.
Dienen die fast ausschließlich englischen Dokumente, die denn die so wichtigen Regeln und Richtlinien enthalten dazu, sich möglichst international zu präsentieren oder war einem eher daran gelegen, es zukünftigen Domaininhabern so schwierig wie möglich zu machen? Man weiß es nicht. Kundenfreundlich geht auf jeden Fall anders und man darf gespannt sein, ob die breite Masse nicht nur Verständnis dafür aufbringt, sondern auch wirklich versteht, schließlich bilden die dort aufgelisteten Regularien die Grundlage für den Erwerb.Anyway, auch hier soll es darum gehen, eine Verbindung zur Stadt Köln herzustellen und von wirtschaftlichem Vorteil sein, mit diesem Hilfsmittel einen immerwährenden städtischen Bezug herzustellen. Zumindest solange, bis man darüber nachdenkt, seine eigene Firma zu vergrößern und Zweigstellen in anderen Städten zu eröffnen. Da kann man nur hoffen, dass zu dem Zeitpunkt dann auch diese Städte im Netz vertreten sind, sonst hat es sich mit dem Marketingeffekt.
Grundsätzlich gilt aber auch hier, was schon bei .hamburg angesprochen wurde, nämlich das abzuwarten bleibt, ob zum einen der Run auf die neuen Top Level Domains wirklich so groß sein wird und zum anderen, ob sich der gewünschte Werbeeffekt einstellt, oder lediglich für große Verwirrung sorgen wird. Sind wir doch mal ehrlich, eigentlich sehen wir sie doch schon vor uns, die kleinen, aber sehr geschäftstüchtigen Home Office Firmchen, die wieselflink möglichst viele prägnante Begriffe mit allen nur erdenklichen Endungen sichern, um sie dann, irgendwann, wenn sie von jemand anderem registriert werden sollen, zu einem wahren Schnäppchenpreis anbieten und so zu den Gewinnern der neuen Domainendungen werden.
Autor: Wolfgang Wild