Der Trend ist eindeutig: Immer mehr richtig gute Domains gehen weg vom Domain Parking und rein in die Projektierung. Die Führungsebene von kleinen und mittleren Unternehmen hat es anscheinend noch nicht verstanden, aber Heiko Keller gehört zu einer Gattung Domainer, die die Vorteile generischer Domains gleich nutzt anstatt auf einen Käufer zu warten.

Es ist erst ein Paar Monate her, da hatte Heiko die Domain Frankreich.org gekauft (siehe Beitrag dazu Heiko Keller kauft Frankreich.org). Inzwischen hat er ein recht ansehnliches Projekt daraus gemacht, was auch von den Suchmaschinen wohlwollend aufgenommen wurde. Die Domain rankt inzwischen so um den 10. Platz bei Google, was schon fast an einer Demonstration der Stärke von generischen Domains grenzt.

Nun hat er sich auf der Suche nach der nächsten Domain zum projektieren gemacht und ist wieder schnell fündig geworden. Das neue Schmuckstück heißt kuechen.com und ist ebenfalls gleich online gegangen. Leider hat er mich gebeten, den Kaufpreis für die Domain hier nicht zu nennen, aber ihr könnt sicher sein, gemessen am Potential der Domain, war es ein Schnäppchen. Kuechen.com wurde erstmalig im Jahr 2001 registriert und wechselt nun zum zweiten Mal den Besitzer, wobei keiner der vorherigen Besitzer eine ernsthafte Projektierung der Domain vorgenommen hat.

Hier bestätigt sich der Trend, dass der Domainhandel überwiegend unter Domainern stattfindet.

Auf der einen Seite sind die Domainer, die Ihre Domains überwiegend im Domain Parking halten und merken, dass die Einnahmen immer geringer werden. Somit entsteht der Druck, Einnahmen durch den Verkauf von Domains erwirtschaften zu müssen.

Auf der anderen Seite sind die Domainer, die solche Domains günstig Kaufen und sofort gewinnbringend projektieren.

Ich denke, diese Tendenz hat anhaltende Auswirkungen auf dem Domainhandel insgesamt:

Starke Keyword Domains werden weiter an Wert gewinnen. Da die meisten möglichen Endkunden, die aus solchen Domains eine ungeahnte Wertschöpfung rausholen könnten, ihre Chancen immer wieder verpassen, werden wohl immer mehr Domains in Domainerhänden weiterentwickelt. So entsteht auch eine neue Generation erfolgreicher Domainer und zwar solche, wie Heiko Keller, die eigentlich viel zu spät ins Domain Business eingestiegen sind, aber mit viel gespür die richtigen Domains kaufen und projektieren. Damit steht diese Domain aber eher nicht mehr zum Verkauf, denn wer verkauft schon die Ganz, die die goldenen Eier legt. Nicht zum Verkauf mag vielleicht relativ sein, aber es besteht keine Notwendigkeit mehr dazu, also wird die Domain nur verkauft, wenn das Angebot besonders interessant ist.

Ich kann jedem Neueinsteiger nur empfehlen, sich hier ein Beispiel zu nehmen. Da der Domainhandel im Moment wirklich fast nur unter Domainern stattfindet, ist ein Verkauf der ganzen dritt und viertklassigen Neuregistrierten Domains so gut wie ausgeschlossen. Anstatt 100 Domains frei zu registrieren, die nur Kosten verursachen werden, einfach das Geld zusammenhalten und was "richtiges" kaufen. Das Projektieren selbst ist mit den Mitteln, die heute zur Verfügung stehen nicht mehr so schwer, wie es mal war. Man muss nur gute Ideen haben und etwas Mut sie umzusetzen.

Eine weitere Empfehlung geht in Richtung Existenzgründer und wer sonst gerade auf Domainsuche für die eigene Website ist. Es ist ein sehr günstiger Zeitpunkt, eine Domain zu kaufen. Wenn man sich die Arbeit macht, bei SEDO oder NICIT die sinnvollen Domains rauszupicken, kann man ruhig ein Gebot abgeben, um zu erfahren was sie kosten soll. Danach kann man meistens immer noch verhandeln.